„Die Synagogen brennen“, PHS Frohsdorf Sta. Christiana
Das Projekt, das sich insgesamt über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten erstreckte, trug den Titel „Die Synagogen brennen“ und hatte zwei Schwerpunkte: Zum einen wurde eine Ausstellung vorbereitet, bei der Exponate einer Sammlung aus dem Jüdischen Museum Wien in Kombination mit Schülerarbeiten zu sehen waren. Die SchülerInnen verarbeiteten in Gemälden bzw. Collagen ihre subjektiven Empfindungen zum Thema „Reichspogromnacht – Vertreibung – Holocaust“, wobei mehrere Zeichenstunden geblockt wurden, damit alle, die sich daran beteiligen wollten, frei von zeitlichem Druck arbeiten konnten.
Ergänzend dazu wurde für die Ausstellungseröffnung ein Rahmenprogramm vorbereitet, das eine Mischung aus darstellendem Tanz und kurzen – von SchülerInnen vorgetragenen Texten - beinhaltete (die Teilnahme war freiwillig; etwa zwei Drittel der SchülerInnen machte – teilweise nach anfänglicher Skepsis – mit großem Einsatz mit). Die Choreographie bzw. das Einstudieren der Tanzszenen übernahm Manuela Kern, eine im Ausdruckstanz und Bibliodrama ausgebildete Expertin, die die SchülerInnen im Laufe mehrerer Wochen (hauptsächlich während der Turnstunden) sehr sensibel an das Thema heranführte und verborgen liegende Talente wecken konnte. Die kurzen Tanzdarbietungen begannen mit einer Hora (also einem typisch jüdischen Kreistanz) und setzten sich im Folgenden auf expressionistische Weise mit der Frage des Herausgerissenwerdens aus dem Alltag bzw. der Verzweiflung eines Eingesperrten auseinander. Den Abschluss bildete ein Segenstanz für Israel, wodurch der Bogen in die Gegenwart gespannt wurde.
Die Ausstellung selbst dauerte zwei Wochen – an den Wochenenden war sie für die Bewohner der Umgebung geöffnet; während der Schulzeit war sie für Schulen zugänglich, wobei den Gästen ein entsprechendes Vermittlungsprogramm des Jüdischen Museums zur Verfügung stand und sie von den SchülerInnen der PHS Frohsdorf gemeinsam mit der GS-Lehrerin betreut wurden.
Für die Hauptorganisation und Koordination war die GS-Lehrerin Manuela Dorfstetter verantwortlich (sie bildete auch das Bindeglied zum Jüdischen Museum), dankenswerterweise wurde sie von allen Zeichenlehrerinnen der Schule (Andrea Barta, Hannelore Kornfeld, Gertraud Grabner), den Deutschlehrerinnen (Anna Bauer, Eva Kovacs, Christina Schmied) sowie der Religionslehrerin (Barbara Schöberl) unterstützt . Neben der bereits erwähnten „Tanzlehrerin“ Manuela Kern, die vollkommen unentgeltlich zahllose Stunden zur Verfügung stand, unterstützte auch der Gemeinderat Cornelius Plocknitzer gemeinsam mit dem gesamten Kulturausschuss der Gemeinde Lanzenkirchen dieses Projekt (der Kultuausschuss übernahm einen Teil der anfallenden Kosten und betreute die Ausstellung an den Wochenenden).
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien stets sehr bereichernd ist und man dort stets kompetent betreut wird, unabhängig davon, ob man Unterstützung für einen Lehrausgang oder ein Projekt benötigt.
Zuordnung
- Region/Bundesland
- Niederösterreich