„Tragbares Vaterland“ Virtuelle Ausstellung über unserer jüdischen Landsleute

Matura-Diplomarbeit von Sarah Binderlehner, Melanie Brunner, Max Irlinger und Ronald Steinauer
an der IT-HTL Ybbs an der Donau 2013
Diplompräsentation am 8. Mai 2013 in der IT-HTL Ybbs an der Donau

Aus seiner Trilogie „Tragbares Vaterland“ hat Hannes Kammerstätter eine virtuelle Ausstellung für Schulen konzipiert und aufbereitet. Sieben Stationen, die je etwa je eine halbe Stunde besucht werden, zeigen das Leben unserer jüdischen Landsleute in ihrer niederösterreichischen Heimat, ihre religiösen und politischen Einstellungen, Schicksale der Verlorenen und Fluchtwege der Geretteten.  

 

Vier MaturantInnen der IT-HTL Ybbs an der Donau haben in je mehr als 200 Arbeitsstunden diese Ausstellung programmiert und animierte Kurzfilme produziert. Sie stellen für die BesucherInnen der virtuellen Ausstellung, LehrerInnen und SchülerInnen,  entsprechende Drucksorten bereit: Begleithefte, Arbeitsblätter, ein Hebräisch-Memory, Rezepte, Feedback-Bögen und Evaluierungsblätter. Ab Herbst 2013 kann die Ausstellung von Höheren Schulen, Neuen Mittelschulen  und Hauptschulabschlussklassen in NÖ geordert werden.

 

 

„Tragbares Vaterland“                                        

Virtuelle Ausstellung über unserer jüdischen Landsleute

 

Idee: Dieter Lahnsteiner

Konzept und Aufbereitung:  Hannes Kammerstätter

Animierte Figuren: Viktoria Wimmer und Hannes Kammerstätter

Bildmaterial: Sammlung Kammerstätter

Technische Umsetzung  als Matura-Diplomarbeit an der IT-HTL Ybbs an der Donau 2013:

Sarah Binderlehner, Melanie Brunner, Max Irlinger, Ronald Steinauer

Förderer: Bundesministerium für Unterricht und Kunst; Bundesland Niederösterreich

Einsatz ab dem Schuljahr 2013/2014 in Höheren Schulen und Hauptschulabschlussklassen in NÖ

 

Wie gelingt Integration? Wie überwinden wir Rassismus? Um diese brennenden Zukunftsfragen geht es in der virtuellen Ausstellung über unsere jüdischen Landsleute. Ihre Familiengeschichten drehen sich um die Zukunft in einer modernen Welt und gleichzeitig um das jüdische Leben. Der Titel der Ausstellung „Tragbares Vaterland“ hat diese doppelte Bedeutung: als Minderheit in einer „erträglichen“ politische Heimat zu leben und gleichzeitig eine jüdische Identität zu haben, die auch auf der Flucht und im Exil „tragfähig“ bleibt. Der Blick in die Geschichte unserer jüdischen Landsleute ist auf ihre Zukunftshoffnungen gerichtet.

 

Durch die virtuelle Ausstellung „Tragbares Vaterland“ führen als Guides die Geschwister Lisa und Felix, zwei animierte Figuren, die zunächst als Kinder und Jugendliche das  jüdische Leben in zwei Welten vorstellen: in der jüdischen Gemeinde einerseits, in der offenen modernen Welt andererseits. Sie geben damit ein Beispiel  gelungener Integration ohne billige Assimilation. Im hohen Alter bieten Lisa und Felix Kostproben aus der jüdischen Küche, der jiddischen Musik und der hebräischen Sprache. Diesen beiden Guides stand das Geschwisterpaar Lisa und Felix Pate. Sie waren Enkel der Familie Kraus in Oberndorf bzw. Wieselburg. Ihr Vater war Lehrer von Viktor Frankl, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband.

 

Die Ausstellung führt durch 7 Stationen:

 

Station 1        Zeitreise mit Lisa und Felix

Station 2        Verlorene und Gerettete

Station 3        Zelt des Bundes

Station 4        Bollwerk Österreich

Station 5        Felix in seinem Element

Station 6        Lisas Gaumen- und Ohrenschmaus

Station 7        Millionenshow

 

 

In jeder Familie unserer jüdischen Landsleute gab es Verlorene und Gerettete. Am Beispiel von fünf Familien werden auf dem PixelSense-Tisch deren Herkunft, Heimat, Fluchtwege und Vernichtungsorte gezeigt (Station 2).

 

Die religiösen und politischen Einstellungen unserer jüdischen Landsleute werden pointiert dargestellt. Religiöse Deutungen der von der Verfolgung Betroffenen werden vorgestellt (Station 3).

 

Die politische Kernfrage unserer jüdischen Landsleute wird in Station 4 aufgeworfen: Wird Österreich als Bollwerk gegen Rassismus standhalten oder nicht? Und wird es daher als Bollwerk gegen den Rassismus in ganz Europa halten oder fallen? Die BesucherInnen der Ausstellung werden mit der aktuellen Frage konfrontiert: Ist Österreich heute ein Bollwerk gegen Rassismus? Gelungene Integration und Überwindung von Rassismus: die Geschichte unserer jüdischen Landsleute wird auf diese brennenden Zukunftsfragen bezogen.

 

In der als Millionenshow gestalteten Station 7 haben die AusstellungsbesucherInnen Gelegenheit, mit ihre neu gewonnenen Information auf dem PixelSense-Tisch 15 Fragen zu beantworten.

 

Für LehrerInnen stehen Begleithefte, für SchülerInnen Arbeitsblätter zur Verfügung. Feedbackbögen  und Evalutationsblätter geben Gelegenheit, die Eindrücke der BesucherInnen auszuwerten.

 

Der Raumbedarf für die 7 Stationen muss jeweils vor Ort geklärt werden. Für den Gang durch die Ausstellung sind 3 ½ Stunden vorzusehen. Zum Aufbau der Ausstellung sind etwa 1 ½ Stunden nötig. Der Ausstellungsbesuch ist für maximal 40 SchülerInnen ausgelegt. Geteilt in 6 Gruppen durchwandern sie nach einem gemeinsamen Start  6 Stationen der Ausstellung in unterschiedlicher Reihenfolge und treffen in Station 7 zur Millionenshow aufeinander, um sich dort anhand von kniffligen Fragen zu messen.

 

Die Kosten pro Ausstellungstag beinhalten den Pauschalbetrag von 150 Euro und zusätzlich die Fahrtspesen. Lokale Sponsoren (Gemeinden, Firmen) sollten bei der Ausstellungs-Eröffnung oder bei der abschließenden Millionenshow auftreten.

 

Zuordnung

Region/Bundesland
Niederösterreich