Vortrag: Die Rote Hilfe in Österreich

Eine Veranstaltung im Rahmen von Orte des Gedenkens.
Wann

20.02.2024 von 18:30 bis 20:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Salzburg

Wo

Keltenmuseum Hallein, Pflegerpl. 5

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Vor rund hundert Jahren wurde die Rote Hilfe Österreichs als Hilfsorganisation für politisch Verfolgte aus der Arbeiterbewegung und deren Familien gegründet. Trotz ihrer Anbindung und die KPÖ und ihre Leitung durch die Kommunistin Malke Schorr hatte die Rote Hilfe einen überparteilichen Anspruch. So gehörten ihr nicht nur zahlreiche Parteilose und Sozialdemokrat*innen an, sie setzte sich auch für verhaftete Schutzbündler ein. Arbeiter*innen, die aufgrund ihrer politischen Aktivitäten angeklagt wurden, stellte die Rote Hilfe Anwälte. Den Familien politischer Gefangener half sie mit Geld und Lebensmittelspenden beim Lebensunterhalt. Ein besonderer Schwerpunkt der österreichischen Roten Hilfe lag in den 1920er Jahren in der Unterstützung von linken politischen Flüchtlingen aus autoritär oder faschistisch regierten Nachbarländern wie Italien oder Ungarn. Im Rahmen der Internationalen Roten Hilfe mit weltweiten Sektionen beteiligte sich die österreichische Rote Hilfe auch an Kampagnen gegen Verfolgung in anderen Ländern, so auch gegen die drohende Hinrichtung afroamerikanischer Jugendlicher in den Südstaaten der USA. Unter dem Austrofaschismus und dem Nazifaschismus leistete die Rote Hilfe aktiven Widerstand, so auch in Hallein, wo u. a. Agnes Primocic die Familien politisch Verfolgter unterstützte. Der Vortag soll einen Überblick über Geschichte und Aktivitäten der Roten Hilfe Österreichs geben.

 

Nikolaus Brauns ist Historiker und Journalist. Er wurde 2002 in München über die Geschichte der Roten Hilfe Deutschlands promoviert und ist Vorsitzender des in Göttingen ansässigen Hans-Litten-Archivs, das sich mit der Geschichte der Solidaritätsorganisationen der Arbeiterbewegung und der sozialen Bewegungen befasst. 

 

Gefördert von Land Salzburg

Organisiert von Hildegard Fraueneder, Albert Lichtblau, Robert Obermair (Projektteam „Orte des Gedenkens“)

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stadtgemeinde Hallein und dem Keltenmuseum Hallein statt.