Vortrag und Diskussion: Raum schaffen

Zur Idee einer konstruktiven Auflösung des ehemaligen Dollfuß-Museums in Texingtal.
Wann

18.06.2024 von 18:00 bis 20:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Salzburg

Wo

Unipark Nonntal, E.002 U1.002 (HS Agnes Muthspiel), Erzabt Klotz Straße 1, 5020 Salzburg

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Mit der Ernennung des ehemaligen Texingtaler Bürgermeisters zum Innenminister Ende 2021 rückte eine Gedächtnisinstitution ins öffentliche Interesse, die bis dahin vorrangig einem Fachpublikum als Irritation im Feld zeithistorischer Ausstellungspraxis bekannt war: das 1998 im Geburtshaus errichtete „Dr.-Engelbert- Dollfuß-Museum“.

Das im November 2023 präsentierte Konzept „Raum schaffen“ sah eine grundlegende Abkehr vom Versuch vor, problematische Erinnerungszeichen mit Zusatztafeln oder kontextualisierenden Texten zu entschärfen. Stattdessen sollte im Rahmen eines umgekehrten Museumskonzepts die bisherige Institution Schritt für Schritt in einem partizipativen Prozess aufgelöst worden. So wie auch beim Aufbau einer Ausstellung hätten Objekte quellenkritisch befragt werden sollen. Anstatt sie aus anderen Sammlungen zu entnehmen, wären sie in Archive, Museen oder Privatsammlungen überführt worden, wo
sie in temporären Ausstellungen dabei helfen sollten, das Projekt bundesweit wirken zu lassen.

Als Akteur:innen hätten dabei lokale Bürger:innen, Schüler:innen, Wissenschafter:innen und Künstler:innen eingebunden werden sollen. Nach einem Einblick in die Chronologie der Entwicklungen rund um das Museum und einer Präsentation des letztlich verhinderten Umgestaltungskonzepts, diskutieren Remigio Gazzari, Christian Rabl und Johanna Zechner unter der Moderation von Robert Obermair über den schwierigen Umgang Österreichs mit seinem austrofaschistischen Erbe.


Remigio Gazzari arbeitet als Archivar im Bruno Kreisky- und Johanna Dohnal Archiv sowie als Kurator an Ausstellungs-, Forschungs- und Vermittlungsprojekten mit dem Schwerpunkt österreichische Zeitgeschichte und Erinnerungskultur.

Christian Rabl, Historiker, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundesanstalt Mauthausen (Koordination Melk Memorial) sowie wissenschaftlicher Leiter des
Zeithistorischen Zentrums Melk (Verein MERKwürdig). 

Johanna Zechner, Historikerin und Kuratorin, gestaltet Ausstellungen und Vermittlungsprogramme zu Aspekten österreichischer Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Frauen- und Geschlechtergeschichte. Seit 2019 leitete sie die Oral History Sammlung „MenschenLeben“ an der Österreichischen Mediathek/Technisches Museum Wien.

Moderation: Robert Obermair, Universität Salzburg


Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.


Eine Veranstaltung des Fachbereichs Geschichte (Bereich Geschichtsdidaktik/Politikdidaktik/Public History) der Universität Salzburg, organisiert von Univ.-Prof. Dr. Christoph Kühberger und Dr. Robert Obermair in Kooperation mit ERINNERN:AT.
Rückfragen an: robert.obermair@plus.ac.at