Vortrag und Diskussion: Vergessene Opfer? Verfolgung von „Asozialen“ und Homosexuellen im Nationalsozialismus.

Zeitgeschichte goes public ist eine Veranstaltungsreihe des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg.
Wann

20.11.2023 von 18:00 bis 20:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Salzburg

Wo

Erzabt Klotz Straße 1, 5020 Salzburg, HS E.002 (Agnes Muthspiel)

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Über den lange sehr problematischen Umgang mit den Opfern der NS-Gewaltherrschaft wurde in den vergangenen Jahren viel geschrieben und diskutiert. Dennoch blieben einzelne Opfergruppen bis heute weitgehend vergessen: Es gibt kaum Forschung zu ihnen und auch Erinnerungszeichen im öffentlichen Raum sucht man in ihrem Fall oft vergeblich, nicht zuletzt weil viele Opfer selbst lange Zeit geschwiegen haben. Im Rahmen dieser Veranstaltung von Zeitgeschichte goes Public richten wir unseren Blick auf zwei Gruppen von Verfolgten, die teils bis heute stigmatisiert werden: jene, die mit dem abwertenden Begriff „Asoziale“ verfolgt wurden, und jene die als Homosexuelle ins Visier des NS-Regimes gerieten.

Ausgangspunkt des Abends bilden zwei neue Buchpublikationen: Brüchiges Schweigen. Tod in Ravensbrück – auf den Spuren von Anna Burger von Brigitte Halbmayr und Als homosexuell verfolgt. Wiener Biografien aus der NS-Zeit von Andreas Brunner. Nach zwei kurzen Impulsvorträgen der Autor*innen, werden in einem moderierten Podiumsgespräch drängende Fragen zu Lücken der NS-Forschung und Gedenkkultur aufgeworfen, darunter die folgenden: Warum fanden diese Opfer so lange kein Gehör? Warum haben auch sie selbst lange geschwiegen? Und wie können die Lücken dazu in der NS-Forschung und Gedenkkultur gefüllt werden?

Es diskutieren:

Andreas Brunner ist Historiker, Ausstellungskurator, Stadtführer und Co-Leiter des Forschungszentrums QWIEN. Seine Forschungsschwerpunkte sind queere Stadtgeschichte, Biografieforschung und die Verfolgung queerer Personen im Nationalsozialismus.

Brigitte Halbmayr ist als Soziologin und Politikwissenschaftlerin am Wiener Institut für Konfliktforschung (IKF) tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Nationalsozialismus und Holocaust, Rassismus, Gender Studies, sowie Oral History und Biografieforschung.

Moderation: Margit Reiter

Zeitgeschichte goes public ist eine Veranstaltungsreihe des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Reihe wird vom Zeitgeschichte-Team unter der Leitung von Univ.-Prof.in Margit Reiter und Dr. Robert Obermair aus dem Bereich Public History organisiert.

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem OeAD-Programm _erinnern.at_ und der HOSI Salzburg.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.