Neuerscheinung: Die Opfer der NS-Justiz in Graz 1938 bis 1945
„Sei nicht böse, dass ich im Kerker sterben muss. Ich habe für die Idee gearbeitet und armen Menschen geholfen. Das kostet mir nun den Kopf“, schrieb kurz vor der Hinrichtung die Grazerin Helene Serfecz. Sie ist eine von 14 Frauen, die gemeinsam mit 160 Männern im Mittelpunkt des Buches über die NS-Justiz in der Steiermark stehen. Diese in Graz vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilten und in Wien hingerichteten sowie die im Keller des Landesgerichts Graz exekutierten Widerstandskämpferinnen und -kämpfer stammten aus allen Bevölkerungsgruppen – neben Landwirten, Arbeiterinnen und Arbeitern und Angestellten finden sich auch Hausfrauen, Akademiker und Lehrer. Die einen wurden hingerichtet, weil sie den Wehrdienst verweigert hatten oder desertiert waren, die anderen, weil sie Flugblätter produziert und verteilt hatten. Wiederum andere, da sie ihre Meinung offen äußerten oder wie Helene Serfecz solidarisch mit Verfolgten waren.
Neben den Lebensgeschichten der wegen ihres Widerstands gegen den Nationalsozialismus zum Tode verurteilten und im Keller des Landesgerichts Graz hingerichteten Männer und Frauen gibt das Buch aber auch einen Überblick über die NS-Justiz in der Steiermark und darüber, was nach der Befreiung vom Nationalsozialismus mit den NS-Richtern geschehen ist und wie an die Opfer erinnert wurde.
Heimo Halbrainer, „Sei nicht böse, dass ich im Kerker sterben muss.“ Die Opfer der NS-Justiz in Graz 1938 bis 1945. Ein Gedenkbuch. Geb. 384 Seiten mit rund 200 Abb., (ISBN 978-3-902542-14-4) CLIO: Graz 2014, Euro 25,00 (Bestellung: verlag@clio-graz.net)
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