Identitäre: Neue Rechte oder alter Faschismus?

Vortrag und Diskussion mit Andreas Peham (DÖW)
Wann

18.03.2024 von 14:00 bis 16:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Steiermark

Wo

Sicher Leben - Weichenstellwerk, Steyrergasse 114, 8010 Graz

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Identitäre: Neue Rechte oder alter Faschismus?

In Österreich war für Modernisierungsversuche der – eben auch in ihren überkommenen Formen so erfolgreichen – extremen Rechten stets nur wenig Bedarf. Zu gut war der alte Rechtsextremismus – nicht zuletzt der parteiförmige – etabliert. Umso überraschter war die Öentlichkeit, als 2012 in Form der „Identitären“ mehrheitlich ehemalige Neonazis mit scheinbar ganz neuen Ansätzen dem alten (völkisch-burschenschaftlichen) Mief zu entkommen versuchten. Gegen die „identitäre“ Selbstdarstellung als „Neue Rechte“ ist es wichtig, hinter den oberächlichen Modernisierungen die völkischen (rassistischen und antisemitischen) Kontinuitäten herauszuarbeiten. Aber es hieße, die Gefahr zu unterschätzen, wenn „neurechte“ Gruppen wie die „Identitären“ gänzlich auf die bloße Wiederkehr des alten (Bewegungs-)Faschismus reduziert werden würden. Denn in ihrem Kampf gegen „Islamisierung“ und für Erhaltung von (kultureller) „Identität“ kommen Rechtsextreme heute um vieles weiter, als sie das einst in ihrem Kampf gegen den „Volkstod“, die „Umvolkung“ oder „Überfremdung“ sich erträumten.

Andreas Peham ist ein österreichischer Rechtsextremismus- und Antisemitismusforscher. Seit 1996 ist er als Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), Abteilung
Rechtsextremismusforschung (Betreuer der Sammlung), tätig mit den Forschungsschwerpunkten Rechtsextremismus, Neonazismus unter Jugendlichen, Burschenschaften, Antisemitismus und Rassismus,
Holocaust-Education sowie Islamismus.