ONLINE VORTRAG: " JÜDISCHE VILLEN IM SALZKAMMERGUT "

Vortrag von Dr. Marie-Theres Arnbom
Kostenfreie Teilnahme
Wann

16.02.2021 von 17:30 bis 19:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Steiermark

Wo

Online

Teilnehmer

Dr. Marie-Theres Arnbom

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

Jüdische Villen im Salzkammergut

Das Salzkammergut zieht die Menschen fast magisch an. Die außergewöhnliche Atmosphäre der Landschaft, geprägt von Bergen und Seen, bot und bietet Inspiration und Erholung: Ob als Jagdgebiet für die Aristokratie, Anregung für Schriftsteller, Kulisse für romantische Affären oder Grundlage für volkskundliche Studien – diese Vielfalt zeigt das Potential dieser Gegend.


Schon früh entdeckten die Städter das Salzkammergut als Sommerfrische, die Liste der Sommergäste erweist sich als lang und prominent: Vom Kaiserhof und der Operettenbörse in Bad Ischl zu Künstlern in Unterach über Berliner Bankiers in Attersee und Ebensee über Fürstenhäuser in Gmunden bis zu Schriftstellern im Ausseerland zog und zieht es Menschen hierher, in diese vermeintliche Idylle. 1938 bedeutete das Ende, denn viele der Gäste galten den Nazis als jüdisch, wurden enteignet, vertrieben, ermordet.

Die Rückstellung nach dem Ende des Krieges erwies sich als zerbrechlich, waren doch viele der Villen devastiert und vor allem leergestohlen. Die Familien erhielten eine Abgeltung und verkauften die Villen, in denen sie einst glückliche Sommermonate verbracht hatte, um einen Spottpreis.

Über die Vortragende

 

Marie-Theres Arnbom, Dr. phil., ist Historikerin, Autorin, Kuratorin und Kulturmanagerin. Sie veröffentlicht Bücher und Beiträge zu zeit- und kulturhistorischen Themen, die sie als Kuratorin auch an Museen in Szene setzt. Schreibt Programmhefte und Artikel für große Konzertveranstalter. 2004 gründete sie das Kindermusikfestival St. Gilgen als wesentlichen Bestandteil des Musiksommers im Salzkammergut. 

Zuletzt erschienen: Die Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness (2011); Damals war Heimat. Die Welt des Wiener jüdischen Großbürgertums (2014); Die Villen von Bad Ischl (2017). Die Villen vom Attersee (2018), „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt“. Aus der Volksoper vertrieben – Künstlerschicksale 1938 (2018), Die Villen vom Traunsee (2019), Die Villen von Pötzleinsdorf (2020), Die Villen im Ausseerland (2021).

Letzte Ausstellungen zum Thema „90 Jahre Wiener Frauenkunst“ (Museum Zinkenbacher Malerkolonie 2016), „Franz Lehár und seine jüdischen Librettisten“ (Stadtmuseum Bad Ischl 2018) und „Das Theater und Kabarett Die Hölle“ (Theater an der Wien 2020).

 


Eine Veranstaltung der jüdischen Gemeinde Graz und des ZiB Baden