Burschenschafterdenkmal ehrt Mitmörder
Richard Berger wurde in der Pogromnacht im November 1938 von einem SS-Trupp brutal ermordet. Ihr Anführer war Gerhard Lausegger, Burschenschafter der Suevia. Im Innsbrucker Westfriedhof ehrt die Suevia Lausegger immer noch als einen der Ihren, der für des Deutschen Volkes Ehre gestorben wäre.
Nun möchte die Stadt Innsbruck in geeigneter Form einen Zusatz beim Denkmal anbringen, denn, so Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer: "Man soll wissen, was Lausegger getan hat."
Gerhard Lausegger (Dr.)
geb. 23.9.1915 in Klagenfurt, gest. 1966 in Argentinien SS−Obersturmbannführer
Beruf: Jura−Studium in Innsbruck, Abschluss 1938 NS−Laufbahn: wurde vor 1938 wegen illegaler NS−Aktivität kurzfristig von der Universität Innsbruck relegiert. Adjutant der 87. SS−Standarte in Innsbruck. Im Zuge der sogenannten „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938 als Führer eines SS−Kommandotrupps für die Ermordung des Vorstehers der Israelitischen Kultusgemeinde Innsbruck Ing. Richard Berger verantwortlich. Ausschreibung: Strafverfahren wegen Verbrechens nach § 3 KVG. Und § 134 StG. (10 Vr 2366/46), nach der Aufhebung des Kriegsverbrechergesetzes wegen Verbrechen des Mordes i.S. der §§ 134, 135 Zl. 3 StG. gesucht, 1965 zur Verhaftung ausgeschrieben. Werdegang nach 1945: Während der SS−Angehörige Walter Hopfgartner für die Ermordung Richard Bergers 1950 zu zehn Jahren schweren Kerker verurteilt wurde, konnten sich Gerhard Lausegger und der dritte Mitbeteiligte Robert Duy der Verurteilung durch Flucht entziehen. Lausegger war am 16.6.1945 verhaftet und in das britische Internierungslager Wolfsberg eingeliefert worden, er entfloh bei der Überstellung nach Innsbruck am 6.3.1947, wahrscheinlich nach Südtirol. Obzwar in Südamerika vermutet, konnte sein Aufenthaltsort zunächst nicht festgestellt werden. Er starb 1966 in Argentinien.
Zuordnung
- Region/Bundesland
- Tirol