Vortrag: Arbeitseinsatz für das Reich. Zwangsarbeit in Tirol 1939–1945

Gespräch Horst Schreiber, ERINNERN:AT Tirol, mit der Historikerin Sabine Pitscheider, Wissenschaftsbüro Innsbruck, und anschließender Diskussion
Wann

06.02.2024 von 18:00 bis 19:30 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Tirol

Wo

Großer Saal des Landhauses, Innsbruck

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Arbeitseinsatz für das Reich. Zwangsarbeit in Tirol 1939–1945
Großer Saal des Landhauses am Wallnöfer-Platz
Eine Veranstaltung des Landes Tirol in Kooperation mit: Wissenschaftsbüro Innsbruck, ERINNERN:AT

Von September 1939 bis zum Mai 1945 arbeiteten Zehntausende von Menschen – Freiwillige, zwangsweise Angeworbene, Deportierte, Kriegsgefangene – aus allen besetzten Ländern Europas in der Tiroler Wirtschaft. Der Vortrag thematisiert die ideologischen Grundlagen des „Ausländereinsatzes“, die vielfältigen Einsatzgebiete in Tirol (Landwirtschaft, Industrie, Bau), die Lebens- und Arbeitsbedingungen, den Strafkatalog bei Widersetzlichkeiten, angefangen von Verwaltungsstrafen über Haft bis zur Internierung im Lager der Gestapo oder Gerichtsprozessen gegen Frauen.

Das Gespräch thematisiert die ideologischen Grundlagen dieses ‚Ausländereinsatzes‘, dessen vielfältige Einsatzgebiete genauso wie die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Tirol“, kündigt Sabine Pitscheider an. Auch der Strafkatalog bei Widersetzlichkeiten, bis hin zur Internierung im Lager, kommt zur Sprache. „Von September 1939 bis Mai 1945 arbeiteten Zehntausende von Menschen aus den damals besetzen Ländern Europas in der Tiroler Wirtschaft. Die Vergangenheit können wir nicht ungeschehen machen. Aber es liegt in unserer Verantwortung, wie wir unsere Zukunft gestalten. Es gilt, mit einer Veranstaltung wie dieser die Geschichte einem breiten Publikum niederschwellig und professionell begleitet zugänglich zu machen“, verweist LH Anton Mattle auf das reichhaltige Rahmenprogramm der Ausstellung im Landhaus 1 in Innsbruck.

Die Ausstellung in den ehemaligen Repräsentationsräumen der Gauleitung widmet sich der NS-Vergangenheit des Landhausareals. Die begleitenden Veranstaltungen vertiefen darüberhinausgehende Themenbereiche zur NS-Zeit in Tirol. In unterschiedlichen Formaten steht der Umgang mit der NS-Vergangenheit zur Diskussion. Die Veranstaltungsreihe nimmt Bezug auf Forschungen, die das Land finanziell unterstützt hat.
Das Begleitprogramm ist eine Kooperation des Landes Tirol mit ERINNERN:AT, dem Programm des OeAD – Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung – zum Lehren und Lernen über Nationalsozialismus und Holocaust, dem Archiv für Bau.Kunst.Geschichte und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck.