Ausstellung: "Oase des Friedens"

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in Deutschland die Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte zerstört und Gewalttätigkeiten gegen jüdische Mitbürger vor den Augen aller begangen. Mit der Reichspogromnacht kam auch das Ende der 1926 gegründeten jüdischen Frauenschule im oberbayerischen Wolfratshausen, die Schülerinnen wurden verjagt, das Heim geschlossen. Heute erinnert nur noch ein Schild des Historischen Vereins an die Existenz der Schule.

Die Grundidee dieser Hauswirtschaftsschule bestand darin, dass junge Frauen lernen sollten,  den religiösen Ansprüchen gemäß  einen jüdischen Haushalt nach rituellen Regeln zu führen, und sich auf weiterführende wirtschaftliche, soziale und pädagogische Berufe vorzubereiten. Mit der Machtübernahme des NS-Regimes entwickelte sich die Schule dann zu einem Zufluchtsort, an dem  diese Mädchen bis zu einem gewissen Grad geschützt waren. Dabei waren vor allem die land- und hauswirtschaftlichen Fächer von überlebenswichtiger Bedeutung, da  diese eine der Grundbedingungen für ein Visum vor allem in die USA aber auch in viele andere Staaten bedeutete.  Diese „Oase des Friedens“ wurde in der Reichsprogromnacht am 9./10. November 1938 geschlossen, ihre  Schülerinnen und auch ihre Lehrerinnen gewaltsam vertrieben. Die Ausstellung beschäftigt sich neben der Schulgeschichte und dem Schulleben mit dem historischen Hintergrund der NS-Diktatur und den verschiedenen Biographien der Zeitzeuginnen.

Mit einer Ausstellung, einem Film und nun auch mit einer Publikation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit soll die Geschichte dieser Schule in das allgemeine Bewusstsein gerückt werden, um damit auch den Reichtum jüdischen Lebens in Bayern vor 1933 zu illustrieren.  - link

 Das Buch zum Projekt "Wir leben in einer Oase des Friedens" von Kirsten Jörgensen und Sybille Krafft mit zwei Beiträgen von Dagmar Bäuml-Stosiek: link

Zur Geschichte der NS-Zeit in Wolfratshausen:

Jüdische Einrichtungen in Wolfratshausen: - link

In diese Schule gingen auch Mädchen aus Österreich, z.B. Gerda und Ruth Pasch aus Innsbruck, Mädchen aus Wien und Mödling....

Zug in den Tod: - link

Wenn Sie allein oder gemeinsam mit einer Gruppe vom 5.11. bis zum 23.11. diese Ausstellung besuchen wollen, bitten wir  Sie, sich in unserem Sekretariat telefonisch voranzumelden und dort direkt den Unkostenbeitrag von 1€ pro Person zu entrichten.

Einladung: download

Einladung zum Ausstellungsbesuch - Rahmenprogramm (Folder-Innenseite) : download

Einladung zum Ausstellungsbesuch - Rahmenprogramm (Folder-Außenseite): download