Vorträge: „Desertion und Flucht in der NS-Zeit“

Vorträge und Podiumsdiskussion mit Mag. Isabella Greber und MMag. Dr. Michael Kasper, Moderation Johannes Spies, MSc.
Wann

12.03.2024 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Vorarlberg

Wo

Rathaus Bludenz, Stadtvertretungssaal (3. OG), Werdenbergerstraße 42, 6700 Bludenz

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Krumbach. Varianten der Wehrdienstentziehung und Handlungsspielräume in einem Dorf im Bregenzerwald

Eine bemerkenswerte Anzahl von Wehrpflichtigen aus Krumbach desertierte während des Zweiten Weltkrieges oder versuchte, sich durch Selbstverstümmelung oder die Beantragung von Unabkömmlichkeit dem Wehrdienst zu entziehen. 
Zusätzlich formierte sich vor dem Einmarsch der französischen Truppen Anfang Mai 1945 eine Widerstandsbewegung im Dorf, die sich gegen die SS stellte und sich anschließend am politischen Wideraufbau der Gemeindeverwaltung beteiligte. Auf Grundlage von Akten und Dokumenten aus den Archiven sowie Interviews rekonstruierten Isabella Greber und Peter Pirker fünf Fälle der Wehrdienstentziehung in Krumbach.

Flucht über die Berge. Desertion und Fluchthilfe an der Gebirgsgrenze zwischen Vorarlberg und Graubünden

Für zahlreiche Soldaten der deutschen Wehrmacht, die sich während des Zweiten Weltkrieges dem Kriegsdienst zu entziehen suchten, stellte die Schweiz einen anzustrebenden Zufluchtsort dar. Vor diesem Hintergrund bildeten die Regionen an der Grenze einen besonderen Transitraum für Flüchtende aus dem gesamten Reich. Jene Desertionen, die im Bereich Rätikon-Silvretta zu (versuchten) Grenzübertritten führten, bilden den Schwerpunkt des Vortrags. Das Handeln der Wehrmachtssoldaten, die sich dem Wehrdienst entzogen, die Rolle der lokalen Bevölkerung in Grenznähe – insbesondere in Zusammenhang mit dem Phänomen der Fluchthilfe – sowie die Gegenmaßnahmen des NS-Regimes sollen dabei im Fokus stehen.

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation von VÖGB, Montafoner Museen, Geschichtsverein Region Bludenz, ERINNERN:AT und der Johann-August-Malin-Gesellschaft.