Vorträge: "Erinnerungs- und Geschichtspolitik von 1945 bis heute" und "O Hoamatle – Vorarlberger Kulturpolitik der 1960er bis 1980er Jahre und die Abwehr der 'Linken'"

Vorträge von Harald Walser und Kurt Greussing zur Erinnerungs- und Geschichtspolitik in Vorarlberg nach 1945.
Wann

04.10.2022 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Vorarlberg

Wo

vorarlberg museum, Kornmarktplatz 1, 6900 Bregenz

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Vorträge im Rahmen der Ausstellung "Randspiele. Erinnerung an einen kulturellen Aufbruch" – 19. Juli bis 4. September 2022. Künstlerhaus Bregenz und Kapelle am Gebhardsberg.

Vortrag von Harald Walser: "Erinnerungs- und Geschichtspolitik von 1945 bis heute"

Was wurde im politischen Leben Vorarlbergs nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute erinnert, wer schrieb Geschichte – und lieferte die Identifikationsangebote für die Gegenwart? Erinnerungs- und Geschichtsarbeit sind jeweils hochaktuelle politische Prozesse, die von der Frage nach der Verteilung der Diskursmacht bestimmt sind. Nach dem kulturellen Aufbruch der 1970er Jahre hat sich auch die Erinnerungs- und Geschichtspolitik geändert – nicht ohne auf heftigen Widerstand zu stoßen.

Vortrag von Kurt Greussing: "O Hoamatle – Vorarlberger Kulturpolitik der 1960er bis 1980er Jahre und die Abwehr der 'Linken'"

Die offizielle Vorarlberger Geschichtspolitik der 1960er bis in die 1980er Jahre war von der Angst besetzt, die bis dahin geglaubte Geschichte und die vorherrschende Literatur könnten von "Linksextremen" und "innerlich Landfremden" umgeschrieben werden. Der Vortrag stellt die Akteure dieser defensiven Politik vor – Namen wie Elmar Grabherr, Arnulf Benzer, Herbert Kessler oder Theodor Veiter begegnen uns hier. Sie kämpften um das Überleben der Ideologie vom "Alemannenland Vorarlberg" und des Wertemonopols der katholischen Kirche – also um nichts weniger als um das Weiterwirken des "langen 19. Jahrhunderts".

Um Anmeldung wird gebeten.

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Johann-August-Malin-Gesellschaft statt.