Vortrag: "Mutig und menschlich: Ernest Prodolliet, Schweizer Vizekonsul und Fluchthelfer in Bregenz 1938"

Ernst Prodolliet verhalf in seiner Funktion als Schweizer Vizekonsul in Bregenz hunderten JüdInnen zur Flucht in die Schweiz.
Wann

10.11.2022 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Vorarlberg

Wo

vorarlberg museum, Kornmarktplatz 1, 6900 Bregenz

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Tausende von Flüchtlingen versuchten zwischen März 1938 und Mai 1945 über Vorarlberg die rettende Schweiz zu erreichen. Die meisten von ihnen hatten 1938 im Deutschen Reich als JüdInnen nicht nur Entrechtung, Beraubung und das Ende jeder wirtschaftlichen Existenzmöglichkeit vor Augen. Sie erwartete, ohne dass sie es schon wissen konnten, ihre physische Vernichtung, die „Endlösung der Judenfrage“, wie die Nationalsozialisten den 1939 beginnenden Massenmord nannten. Aber auch politische GegnerInnen der Nazis, Intellektuelle, Deserteure, später auch Kriegsgefangene, Zwangs- und FremdarbeiterInnen aus besetzten Ländern Europas versuchten in Vorarlberg die Grenze zur Schweiz oder Liechtenstein zu überwinden. Schon im Sommer 1938 begann die Schweiz die Grenzen gegenüber den Flüchtlingen abzuriegeln. Für alle gab es nun nur noch illegale Wege in die Freiheit.

Nur wenige mutige Menschen waren bereit, den Flüchtlingen bei ihrem Versuch aus Hitler-Deutschland zu entkommen, Hilfestellung zu leisten. Eine der rühmlichen Ausnahmen war der Schweizer Vizekonsul in Bregenz, Ernest Prodolliet.

Es sprechen:

Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems, informiert einleitend über „Fluchtwege in die Schweiz 1938–1945“.

Jörg Krummenacher, Schweizer Journalist und Autor, berichtet unter dem Titel „Ernest Prodolliet – der bescheidene Haudegen“, wie der Schweizer Vizekonsul in Bregenz hunderte jüdische Flüchtlinge rettete.

Simone Prodolliet, Großnichte von Ernest Prodolliet, ehem. Geschäftsführerin der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen.

Hubert Dragaschnig, Theater KOSMOS, liest aus Einvernahmeprotokollen und anderen Texten.

Um Anmeldung zur Veranstaltung wird gebeten.

Eine Kooperation von: Gedenkgruppe Bregenz, vorarlberg museum, Landeshauptstadt Bregenz, Jüdisches Museum Hohenems, _erinnern.at_, Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie, Katholische Kirche Bregenz, Evangelische Pfarrgemeinde Bregenz, Ökumenisches Bildungswerk Bregenz, Carl Lampert Forum, Johann-August-Malin-Gesellschaft, ÖGB-Bildungsreferat, Renner Institut, Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen, Pensionistenverband und dem Bund sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen.