Antisemitismus in Europa – Die Auswirkungen des 7.Oktober
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- Antisemitismus in Europa – Die Auswirkungen des 7.Oktober
- 2024-03-13T18:00:00+01:00
- 2024-03-13T20:00:00+01:00
- Eine Podiumsdiskussion im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals Wien mit dem Dokumentationsarchiv österreichischen Widerstands (DÖW) und den Jüdischen österreichischen HochschülerInnen (JöH)
13.03.2024 von 18:00 bis 20:00 (Europe/Vienna / UTC100)
Wien
Metro Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien
Aus aktuellem Anlass wird im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals (5. - 22. März 2024) in einer Podiumsdiskussion über die tiefgreifenden Folgen der jüngsten Ereignisse, insbesondere des Hamas-Anschlags vom 7. Oktober, gesprochen und die komplexe Dynamik des Antisemitismus beleuchtet, sowie die Widerstandsfähigkeit und die dringende Notwendigkeit gesellschaftlicher Selbstreflexion aufgezeigt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem DÖW und den Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) statt.
Einführung von Isolde Vogel
Ausgehend von einer kurzen Analyse des Hamas-Massakers wird im Einführungsvortrag von Historikerin und Antisemitismusforscherin Isolde Vogel auch der historische Kontext des Antisemitismus beleuchtet. Die im Laufe der Geschichte immer wiederkehrenden Verfolgungs- und Diffamierungsmuster werden herausgearbeitet, um die Struktur und Denkweise des antisemitischen Weltbildes zu verdeutlichen. Dies bildet die Grundlage für eine tiefere Auseinandersetzung mit den anhaltenden Herausforderungen, denen sich die jüdische Gemeinschaft gegenübersieht.
Antisemitismus ist ein altes und zugleich allgegenwärtiges gesellschaftliches Problem, das in seinen Erscheinungsformen wandelbar und anpassungsfähig ist. Während Juden und Jüdinnen lange als “ethnisch” wahr- genommen wurden, zielt vor allem der israelbezogene Antisemitismus darauf ab, jüdische Menschen zu einer weißen, homogenen Masse zu machen. Das ist insofern gefährlich, als dass dies Nährboden dafür ist, Israelis und Juden und Jüdinnen zur Projektionsfläche für europäische (Kolonial-)Geschichte zu machen. Ein erschreckender Trend, der jüdische Menschen als White Supremacists abstempelt.
In diesem komplizierten Geflecht der aktuellen politischen Spannungen erweist sich die Rolle der sozialen Medien als zweischneidig und zentral. Einerseits verstärken Plattformen die Verbreitung von Informationen und versorgen ein globales Publikum mit Echtzeit-Updates und Perspektiven. Die Schattenseiten der sozialen Medien zeigen sich dann in der Verbreitung von Gewaltbildern, antisemitischer Narrative, Falschinformation und Hassreden. Gewalt und Vorurteile sind nicht mehr bloß auf physische Räume beschränkt, sondern finden in der virtuellen Welt eine alarmierende Resonanz und verstärken die Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinschaften. Die Unmittelbarkeit der sozialen Medien trägt zu einer besonders raschen Verbreitung von Fehlinformationen bei, die die öffentliche Meinung prägen.
Ein Podium, das im Wesentlichen durch die Komplexität und Geschichte von Antisemitismus sowie kultureller Resilienz navigiert und sich mit diesen drängenden Fragen auseinandersetzt um zu einer besser informierten und empathischeren Gesellschaft beizutragen.
Moderation:
Avia Seeliger, Kuratorin JFW
Teilnehmer*innen:
Karin Schneider, Kunst- und Kulturvermittlerin, Zeithistorikerin
Lia Böhmer, Organisatorin Peacecamp
Benjamin Guttmann, ehem. Präsident der JöH sowie European Union of Jewish Students
Isolde Vogel, Historikerin und Antisemitismusforscherin am DÖW
Die Veranstaltung ist kostenlos, Tickets sind aus Sicherheitsgründen am Einlass vorzuweisen.
Zu den Tickets: https://shop.eventjet.at/juedischesfilmfestival/event/1d2e3077-a8f2-44af-a2ec-072fe867d251