Ausstellung / Führungen: Excavations of the Darkest Past

Ausstellung mit Führungen am Gelände es ehemaligen Nordwestbahnhofs zu dessen Geschichte.
Wann

28.09.2021 21:00 bis 22.10.2021 22:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Wien

Wo

Zugang gegenüber Nordwestbahnstraße 11, 1020 Wien

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

In einer großräumigen Freiluft-Installation werden „Spuren“ zweier historischer Ereignisse zeitlich verdichtet an ihren Originalschauplätzen rekonstruiert: Analog zu „Ausgrabungen“ wurden sowohl die Grundrisslinien der 1952 abgebrochenen Bahnhofshalle und der 1938 darin aufgebauten antisemitischen NS-Propaganda-Ausstellung „Der ewige Jude“ im Maßstab 1:1 am Boden nachgezeichnet und als Erinnerungsmal „freigelegt“. Gleichzeitig wird mit Verweis auf die Dreharbeiten des Films „Stadt ohne Juden“ ein Kameraset und Zugwaggon in abstrahierter Form nachgebaut. War die fiktive Deportation im Film von 1924 noch vorübergehend, so zeigte die verhetzende Wirkung der Ausstellung 1938 ihre fatale Wirkung im Realen: in Pogromen, Deportationen und Massenvernichtung.

Die öffentliche Erstbegehung der Baustelleneinrichtung der künstlerischen ‚Ausgrabungsarbeiten’ am Wiener Nordwestbahnhof mit Rosemarie Burgstaller, Bernhard Hachleitner und Michael Zinganel fand am Montag, den 2. August 2021, dem Jahrestag der Eröffnung der NS Propagandaausstellung „Der ewige Jude“ (1938) statt.

Die Installation kann von Mitte September bis Ende November jeden Tag bei Tageslicht vor Ort besichtigt werden.

Veranstaltungen und Führungen

Dienstag, 28.9. 19 bis 21 Uhr
Führung in Kooperation mit der Vienna Design Week

Samstag, 1.10. 18 bis 24 Uhr
Führung in Kooperation mit der Langen Nacht der Museen

Donnerstag, 8.10. 15 bis 17 Uhr
Führung in Kooperation mit Open Arts und urbanize

Donnerstag, 21.10. 18:30 bis 21:30 Uhr
Führung durch die Installation mit anschliessender
Vorführung des Stummfilms “Stadt ohne Juden“ (1924)
Zur Ausstellung spricht die Historikerin Rosemarie Burgstaller, Autorin der Publikation “Inszenierung des Hasses. Feindbildausstellungen im Nationalsozialismus” 2021, zum Film spricht Hannes Sulzenbacher, u.a. Co-Kurator des Projektes “Die Stadt ohne…“ im METRO KinoKulturHaus 2018.

Freitag, 22.10. 15:00 bis 18:00 Uhr
Mobiles Symposiums bzw. Stadtwanderung am und in der unmittelbaren Nachbarschaft des Bahnhofs.
Diese führt zu Standorten von Firmen mit jüdischen Mitbesitzern, die der Arisierung zum Opfer gefallen sind, zu Orten der Beraubung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus, zu Orten der Zwangsarbeit – bis zu Erinnerungen an die Auswanderungswelle aus der Sowjetunion in den 1970er-Jahren.

TeilnehmerInnen:
Ernst Brückner, ehemals Mitarbeiter von Schenker Österreich am Standort Nordwestbahnhof
Gabriele Anderl, freie Wissenschaftlerin, arbeitet zur NS-Zeit, Kunstraub und Restitution, Migration und Exil
Sabine Loitfellner, Israelitische Kultusgemeinde Wien, Abteilung Kunstrestitution und Provenienzforschung
Michael Hieslmair & Michael Zinganel, Museum Nordwestbahnhof mit Bernhard Hachleitner zur Geschichte des Nordwestbahnhofs


Treffenpunkt jeweils beim Eingang zu den Excavations
Es gelten die tagesaktuellen Coronaregeln für den Kunst-/Kulturbereich.
Eine Voranmeldung ist verpflichtend unter: office@tracingspaces.net