Buchpräsentation: Angelica Bäumer "Die Geschichte eines Kindes - von 1932 bis 1945"
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- Buchpräsentation: Angelica Bäumer "Die Geschichte eines Kindes - von 1932 bis 1945"
- 2023-04-13T19:00:00+02:00
- 2023-04-13T20:00:00+02:00
- Eine Veranstaltung der Arena Wien in Kooperation mit der Theodor Kramer Gesellschaft - Eintritt freie Spende
13.04.2023 von 19:00 bis 20:00 (Europe/Vienna / UTC200)
Wien
Arena Wien | Baumgasse 80
"... ein einzigartiges Album über das Schicksal der Familie Bäumer - Vater, Mutter, drei Kinder -, das den Einbruch des Naziterrors in eine als heil empfundene Welt auf eine Weise schildert, die sowohl Kindern als auch Erwachsenen zuträglich ist." - Erich Hackl in Junge Welt vom 7. Februar 2023
Angelica lebt mit liebevollen Eltern, die beide Künstler sind, in einem großen Haus mit märchenhaftem Garten. In dieser Idylle wächst das kleine Mädchen auf.
Bis überfallsartig eine dunkle Zeit anbricht. Das Hakenkreuz unterwirft Österreich.
Angelicas Familie ist schon aus Deutschland weggegangen, doch der Gefahr ist sie nicht entronnen. Die Mutter ist Jüdin. Die Kunst, die der Vater liebt, ist für die Nationalsozialisten „entartet“.
Aus der großen Wohnung am Mönchsberg wird ein einziger Raum, aus der gesicherten Finanzlage bittere Not und schließlich Lebensgefahr.
Ein Dorfpfarrer hat angeboten, die Kinder aufzunehmen, und in einer kalten Sommernacht flieht die Familie in das Dorf zu dem Pfarrer.
Die Eltern sind als jüdisch und jüdisch versippt nun zu Zwangsarbeit verpflichtet, der Erstgeborenen bleibt die Verantwortung für die zwei kleineren Geschwister. Angelica muss sehr schnell erwachsen werden, Arbeiten und Schweigen lernen.
1938 hatten die Nationalsozialisten einen furchtbaren Krieg begonnen, 1945 war er zuende, Die Partei aufgelöst, die unmittelbare Gefahr vorbei. Die Familie gerettet.
Dies ist der Bogen, den das Buch schlägt: von der Sorglosigkeit, der Heiterkeit eines Künstlerlebens, über die Angst, die Verfolgung und Lebensgefahr bis zum Ende des Schreckens. Geblieben aber ist eine lebenslange Angst.
Es sind Jahrzehnte vergangen, aber Verfolgung und Ausgrenzung sind bis heute aktuell und immer noch leiden vor allem Kinder und junge Menschen.
Diese Geschichte, die hier erzählt wird, ist zeitgebunden und doch zeitlos – Vertreibung und Vernichtung haben nicht aufgehört. Deshalb ist dieses Buch auch heute aktuell und wird es immer sein.
Gemeinsam mit Angelica Bäumer wird Ganna Gnedkova die Bühne teilen. Ganna Gnedkova wurde 1992 in der Ukraine geboren und ist heute als Buchkritikerin, Journalistin, Autorin und Lehrerin tätig. Weiters übersetzt sie Bücher vom Englischen und Deutschen ins Ukrainische und umgekehrt. Für ihren ersten eigenen Text "Mein Name sei G." gewinnt sie 2020 den Exil-Literaturpreis für Lyrik. Aktuell studiert Ganna Gnedkova Komparatistik an der Universität Wien und schreibt an ihrem Werk "Das Kind und der Tod". Ihre Lyrik gab sie bereits im vergangenen November in der Arena Wien zum Besten und wird nun zusammen mit Angelica Bäumer vom Anderssein, Vertriebenwerden und Versteckenmüssen erzählen.
Eine anschließende Gesprächsrunde mit dem Publikum ist vorgesehen.
Arena Wien - Dreiraum
Baumgasse 80
1030 Wien