Buchpräsentation: „Ich war keine Heldin“ von Antonia Bruha
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- Buchpräsentation: „Ich war keine Heldin“ von Antonia Bruha
- 2022-10-06T18:30:00+02:00
- 2022-10-06T19:30:00+02:00
- Eine Veranstaltung der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW)
06.10.2022 von 18:30 bis 19:30 (Europe/Vienna / UTC200)
Wien
Brick 15 | Herklotzgasse 21 |1150 Wien
Vortrag von Brigitte Bailer: Antonia Bruha – Widerstandskämpferin und engagierte Zeitzeugin
Podiumsgespräch mit Tochter Sonja Spreng, Enkelin Billie Rehwald und der Historikerin Brigitte Bailer; Moderation: Helga Amesberger
Ich war keine Heldin
Antonia Bruha, Sonja Spreng, Billie Rehwald
(mit einem Vorwort von Dr. Brigitte Bailer)
184 Seiten / gebunden mit Schutzumschlag
Diese Aufzeichnungen sind ein beeindruckendes Zeugnis einer Frau, deren innere Stärke, deren Überlebenswille und deren Ansporn, solidarisch mit anderen Menschen zu sein, von den Nationalsozialisten nicht gebrochen werden konnte.
»Mein Mann hat alles verbrannt, alles weggeräumt, und ich habe mir nur immer gedacht, die werden mich doch nicht verhaften, die werden mich doch nicht verhaften mit dem Kind. Ich war damals trotz der illegalen Arbeit so naiv, dass ich geglaubt habe, die tun den Kindern nichts.« (Antonia Bruha)
Antonia Bruha, als Sozialdemokratin und ab Ende der Dreißigerjahre im österreichischen Widerstand aktiv, wurde 1941 von der Gestapo verhaftet und später ins KZ Ravensbrück gebracht. Als sie, nach Kriegsende wieder in Wien, krank, elend und schlaflos, ihre Erinnerungen niederschrieb, war dies ein Versuch, die Gedanken an das Erlebte, an Todesangst, Grauen und Verzweiflung zu sortieren.
An eine Veröffentlichung dachte sie damals nicht. Erst vierzig Jahre später erschien ihr erschütternder Bericht vom Überleben in den Gefängnissen und Konzentrationslagern der nationalsozialistischen Diktatur. Bis zu ihrem Lebensende war es ihr ein Anliegen, vor allem die Jugend zum Nachdenken anzuregen: über Recht und Unrecht, Freiheit und Machtmissbrauch, Diktatur und Demokratie.
Diese Publikation stellt einen wichtigen Beitrag zur Geschichte unseres Jahrhunderts aus ganz persönlicher Sicht: Erinnerungen einer Wienerin, die sich 1938 dem Widerstand gegen den Nationalismus anschloss und dann vier Jahre, von 1941 bis 1945, in verschiedenen Wiener Gefängnissen und im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert war.
Die Autorin: Antonia Bruha, 1915–2006, schrieb bereits als junges Mädchen für die TschechischeArbeiterzeitung in Wien und für den Jungarbeiter in Prag. 1941, kurz nach der Geburt ihrer Tochter, wurde sie denunziert und verhaftet und in das KZ Ravensbrück gebracht. Erst nach der Befreiung 1945 konnte sie wieder zu ihrer Familie zurückkehren. Seit den 1960ern trat Antonia Bruha auch als Zeitzeugin in Schulen auf und wurde wegen ihrer Tätigkeit im Widerstand mit etlichen in- und ausländischen Ehrungen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2001 das Goldene Verdienstzeichen der Stadt Wien.
An der Edition der Aufzeichnungen haben mitgewirkt: Sonja Spreng, die Tochter von Antonia Bruha und die Urenkelin Antonia Bruhas, Billie Rehwald