Jüdisches Filmfestival Wien 2021

„Trotzdem!“ - Unter diesem Motto feiert das Jüdische Filmfestival Wien vom 3. bis 17.
Oktober 2021 freudig und stolz sein 30-jähriges Jubiläum.
Wann

03.10.2021 bis 17.10.2021 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Wien

Wo

Village Cinema Wien Mitte | Metro Kinokulturhaus | Stadtkino im Künstlerhaus Wien

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Eine Auswahl an Filmen aus früheren Programmen, ergänzt durch neue Produktionen, drückt heuer, mehr denn je, die Ziele des JFW aus: Trotz zunehmendem Antisemitismus die einheimische jüdische Kultur zu stärken, trotz aller Konflikte in gegenseitigem Respekt friedlich zusammenzuleben. Trotz Rückschlägen zu lachen. Trotz Allem macht das JFW mit ungebrochener Leidenschaft für die große Leinwand weiter.

Eröffnung
Zur Festivaleröffnung am 3. Oktober legt das JFW mit dem aktuellen französischen Filmdrama ALLES AUSSER GEWÖHNLICH / Hors Normes (F 2019) von Éric Toledano und Olivier Nakache mit Vincent Cassel, Reda Kateb und Benjamin Lesieur den Fokus auf das konstruktive Zusammenleben. In diesem großartigen Stück Kino wird, basierend auf wahren Begebenheiten, geschildert, wie ein Miteinander funktioniert, in dem Religion und Herkunft keine Rolle spielen.
Berührendes Best-Practice. Die Eröffnungsrede wird Cornelius Obonya in seiner Funktion als Präsident der Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich halten.


THEMEN

Österreichischer Antisemitismus seit Lueger
In Einführungsvorträgen von Dr. Hannes Leidinger zu WIEN 1910 (A 1943) und Dr. Karin Moser zu GEBÜRTIG (A/D/PL 1961), einem Vortrag von Dr. Hannes Leidinger zur Entwicklung des Antisemitismus in Österreich von der späten Donaumonarchie bis zur Gegenwart, sowie einer Podiumsdiskussion soll aufgezeigt werden, wie Antisemitismus in Österreich gefördert, toleriert aber auch bekämpft wurde. Die Spielfilme DER STELLVERTRETER (F/D 2002) und JUMP!
(A/GB 2006) und die Dokumentarfilme DER SCHÖNSTE TAG (A 2021) und ENDPHASE (A/UK 2020) ergänzen das Thema durch unterschiedliche Aspekte.


Blick nach Osten
Sowohl neue als auch besonders interessante Filme der Nachkriegszeit aus den ehemaligen Ostblockländern, insbesondere den baltischen Staaten, bezeugen die zunehmende Auseinandersetzung mit der Shoah und der Nachkriegszeit. THE MOVER (LV 2018), THE SIGN PAINTER (LV 2020), DIE LETZTE ETAPPE (PL 1948) mit Einführung durch die Filmhistorikerin Monika Talarczyk, DAS GESCHÄFT IN DER HAUPTSTRASSE (ČSSR  1968) sind ein paar Beispiele. Besonders brisant sind die derzeitigen Bestrebungen in Litauen, die Geschichte umzuschreiben, aufgedeckt in der Doku LIZA RUFT! (D 2015) zu der es ein Gespräch mit dem Regisseur Christian Carlsen geben wird.

Zusammenleben
Ob in Europa oder im Nahen Osten, wo sich Interessen gegenüberstehen und unterschiedliche Lebensanschauungen aufeinandertreffen, entstehen Konflikte. Wie ergeht es Juden in einem nichtjüdischen Umfeld? Wie verhält sich das Zusammenleben mit nichtjüdischen Nachbarn? Ob Dramen, Komödien oder Dokumentarfilme, dieses Thema zieht sich durch alle Genres: Dramen: NACHBARN (CH 2021), THOU SHALT NOT HATE (I/P 2020), DER SOHN DER ANDEREN
(F 2012) und LEMON TREE (IL 2008). Komödien: AN AMERICAN PICKLE (USA 2020), DOUGH (GB/H 2015) und ALLES KOSCHER (GB 2010). Dokumentarfilm: SONG SEARCHER (RUS 2020).


Persönlichkeiten
Wir erachten Biografien herausragender jüdischer Persönlichkeiten als identitätsstärkend. Ob religiös oder säkulär, die Erziehung hat ihre Lebenswege geprägt. Heuer stellen wir vor: Dani Karavan, Bildhauer und Erschaffer begehbarer Mahnmale (19302021), Michał Waszyński, Hochstapler und Regisseur von „Der Dybbuk“ (19041965) und Amos Nachoum, Naturfotograf. 

Jüdischer Humor
Gute Komödien sind zeitlos. Darum zeigen wir mit Freude beliebte lustige Filme der Festivalgeschichte: DER BLAUMILCHKANAL (IL 1969), DIE ABENTEUER DES RABBI JACOB (F 1973), HESTER STREET (1975) und LE CHAT DU RABBIN (F 2011). Außerdem präsentieren wir zu unserem Festivaljubiläum eine Auswahl an Filmen, die vom JFW im Laufe der letzten 30 Jahre gezeigt worden sind. So kann unser Festivalpublikum eine Filmwelt wiederentdecken,
die heute kaum mehr in den Kinos zu sehen ist.