Musiktheater: Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938

Basierend auf dem Buch „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt“ von Marie-Theres Arnbom haben Regisseur Theu Boermans und Dirigentin Keren Kagarlitsky ein Werk geschaffen, das die Geschehnisse im Probenraum 1938 auf die Bühne der Volksoper zurückbringt: Das künstlerische Team arbeitet an der Premiere der neuen Revueoperette „Gruß und Kuss aus der Wachau“. Es geht um Unterhaltung, die Realität soll draußen bleiben!

Im Laufe der Proben bringt die Machtübernahme der Nationalsozialisten für die Volksoper jedoch gravierende Veränderungen mit sich: Entlassungen auf allen Ebenen des Hauses folgen, von Opernsängerinnen und -sängern über Dirigenten, Orchestermusiker und Librettisten. Menschen, die aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln oder ihrer politischen Einstellung verfolgt werden. Was machen Intoleranz, Diskriminierung und Faschismus mit den Mitarbeiter:innen der Volksoper?

In Lass uns die Welt vergessen bringen wir die schöne, fröhliche Unterhaltung der Beneš-Operette zurück auf die Volksopernbühne und stellen ihr die kalte politische Realität der NS-Zeit gegenüber. Dirigentin Keren Kagarlitsky rekonstruierte die Partitur von Gruß und Kuss aus der Wachau und arbeitet Musik von jüdischen Komponisten wie Arnold Schönberg, Viktor Ullmann oder Gustav Mahler in das Stück ein, das sie auch um eigene Musik ergänzt. Das Ensemble von heute spielt das Ensemble von damals.

Premiere am 14. Dezember, Vorstellungen bis Ende Jänner.

Wir empfehlen das Stück ab der Oberstufe
Die Musiktheatervermittlung bietet auf Wunsch zusätzlich vor der Vorstellung eine exklusive Einführung für Schulklassen an. Termine am 8., 10., 17. oder 25. Jänner.

Weitere Infos zum Stück

Vermittlungsprogramm

Anlässlich der Uraufführung Lass uns die Welt vergessen - Volksoper 1938 laden wir in einem Kommunikation-Projekt zum Reflektieren ein und stellen die Frage: Was würdest du tun? 

In dem Stück müssen alle Beteiligten lebensverändernde Entscheidungen fällen. Auf der Website der Volksoper gibt es eine eigene Seite mit speziell für dieses Projekt gestalteten Videos. Mitglieder des Ensembles versetzen sich in die Rollen ihrer historischen Vorbilder bzw. Rollen und stellen am Ende immer die Frage:  Was würdest du tun? Kurzbiografien der historischen Figuren ergänzen die Seite und laden zum Weiterlesen ein.