Podiumsgespräch: Der 7. Oktober im Spiegel transgenerationeller Traumata

Eine Kooperation der Initiative edut und des Sigmund Freud Museums
Wann

28.02.2024 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Wien

Wo

Bibliothek der Psychoanalyse im Sigmund Freud Museum, Berggasse 19, 1090 Wien

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Die antisemitische Vernichtungsaktion der Hamas am
7. Oktober 2023 stellt den schlimmsten Angriff auf jüdisches Leben seit der Shoah dar. Gezielt wurde sexualisierte Gewalt gegen jüdische Frauen ausgeübt sowie das Morden von Juden und Jüdinnen medial in Szene gesetzt. Damit wurden nicht nur neue traumatische Wunden geschlagen, sondern individuell sowie kollektiv über Generationen weitergegebene Traumata reaktiviert und in neue Kontexte und Formen gegossen – sowohl in Israel als auch für jüdische Personen und Communities weltweit. Wie treten Vergangenheit und Gegenwart miteinander in Beziehung?

Die Veranstaltung mit Elisabeth Brainin, Alisa Offenberg, Doron Rabinovici und Isolde Vogel beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven diesen Komplex der Wechselwirkungen von Vergangenheit, traumatischer Erinnerung und das Phänomen der transgenerationell weitergegebenen Traumata – hier durch antisemitische Verfolgung, im Besonderen die Shoah.

 

Elisabeth Brainin ist Psychoanalytikerin (WPV) und Autorin und publizierte zahlreiche Werke zum Thema Trauma als auch zu Antisemitismus, Nationalsozialismus und den Schnittstellen dieser Bereiche.

Alisa Offenberg ist Deutsch-Israelin, Teil des Board der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen, für die sie sich gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus einsetzt und studiert Politik und Wirtschaft an der CEU.

Doron Rabinovici ist Schriftsteller und Historiker und beteiligt sich regelmäßig an öffentlichen Debatten zu Antisemitismus, jüdisches Leben und zuletzt zum Terror der Hamas und seinen Nachwirkungen.

Isolde Vogel ist  edut-Mitglied, Historikerin und Antisemitismusforscherin sowie Mitarbeiterin des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.

 

Die Initiative edut, gegründet und getragen von Lea Riener, Johannes Glack, Isolde Vogel und Lucia Engelbrecht, will durch gedenkpolitische Interventionen dazu beitragen, eine anhaltende und tiefgehende Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus einzufordern und dabei besonders auf jene Bereiche ein Licht zu werfen, die im gesellschaftlichen Bewusstsein oft in den Hintergrund treten. Der Name steht als Anagramm für Erzählen, Diskutieren und Transgenerationelles Erinnern und ist zugleich das hebräische Wort für Zeugenschaft. Daher liegt das Augenmerk der Initiative edut darauf, den Stimmen der Überlebenden und deren Nachfahren Raum zu geben und durch den Akt des Erzählens die Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen aufrechtzuerhalten.