Vortrag: Als aus Nachbarn Täter wurden. Novemberpogrom Wien 1938 – Einblicke in die Quellen

Viele ZeitzeugInnen erzählten von dem Entsetzen über die Szenen, die sich in den Straßen in den Monaten nach dem Anschluss und vor allem in den Tagen während und nach dem Novemberpogrom abspielten. Während die Synagogen brannten, eigneten sich ehemalige Nachbarn, aber oft auch völlig Unbekannte Wohnungen, Einrichtungsgegenstände oder relativ banale Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz an. Manche dieser Profiteure wurden nach dem Krieg angezeigt. Die Zeugenaussagen in den Gerichtsakten vermitteln ein eindringliches Bild vom Ausmaß an Gier, Sadismus und Gewalt, die in diesen Tagen herrschten.

Die Historikerin Mag. Shoshana Duizend-Jensen beschäftigte sich jahrelang im Wiener Stadt-und Landesarchiv mit Originalakten der NS-Zeit. Dabei erforschte sie besonders die Ereignisse des Novemberpogroms. In diesem Vortrag beschäftigt sie sich mit dem Phänomen, als aus Nachbarn Täter wurden.

Kostenlose Gedenkveranstaltung.