Vortrag: Luis Paulitsch: Aus dem Kreis der anständigen Volksgenossen ausgeschlossen“ – NS-Strafgerichtsbarkeit gegen Homosexuelle in Österreich / Franz X. Eder, Hannes Sulzenbacher: Homosexualität in der NS-Ideologie im Spiegel ausgewählter Wiener Strafverfahren

QWIEN – Zentrum für queere Geschichte– veranstaltet die zehnteilige Vortragsreihe „Homosexualität und Nationalsozialismus“ von Mai bis November 2022 an diversen Standorten in Wien.
Wann

23.11.2022 von 18:30 bis 19:30 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Wien

Wo

Raiffeisen Bank International (RBI), Am Stadtpark 9, 1030 Wien, Sky Conference Rooms

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

Erst im Jahr 2005 wurden in Österreich Homosexuelle als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt, ebenso fielen erst in dieser Zeit die letzten strafrechtlichen Bestimmungen gegen sie. Mit dem Projekt der „‘Namentlichen‘ Erfassung der homosexuellen NS-Opfer in Wien“ legte das Zentrum QWIEN einen Grundstein für die Erforschung der Schicksale der von den Nationalsozialisten verfolgten Personen.

Gleichzeitig ist der Wissensstand über die nationalsozialistische Homosexuellenverfolgung in der Bevölkerung äußerst niedrig oder gar nicht vorhanden. Gegen diese Wissensdefizite richtet sich die niedrigschwellige Vortragsreihe „Homosexualität und Nationalsozialismus“. Verteilt auf verschiedene Orte in der Stadt werden dabei unterschiedliche Fragen des Strafrechts und der Verfolgung, der Täter*innenschaft sowie der Schicksale der Opfer in Wien 1938-1945 erörtert. Die Vorträge werden im Anschluss als Buch veröffentlicht.

Zwei Vorträge zum Abschluss der Vortragsreihe „Homosexualität und Nationalsozialismus“

Luis Paulitsch: Aus dem Kreis der anständigen Volksgenossen ausgeschlossen“ – NS-Strafgerichtsbarkeit gegen Homosexuelle in Österreich

Franz X. Eder, Hannes Sulzenbacher: Homosexualität in der NS-Ideologie im Spiegel ausgewählter Wiener Strafverfahren

Datum und Uhrzeit: Mittwoch, 23.11.2022, Beginn: 18.30 Uhr

Ort: Raiffeisen Bank International (RBI), Am Stadtpark 9, 1030 Wien, Sky Conference Rooms

Anmeldung erforderlich: archiv@qwien.at

Begrüßung: Dr. Hannes Mösenbacher. Vorstand RBI

Abstract Paulitsch: Nach dem „Anschluss“ wurden auch die österreichischen Gerichte zum Instrument nationalsozialistischer Machtausübung. Der Vortrag befasst sich mit der Strafjustiz in der „Ostmark“ am Beispiel des § 129 Ib StG gegen Homosexuelle. Der Fokus liegt dabei auf Gerichtsverfahren, die zwischen 1938 und 1945 am LG Wien stattfanden und durch mehrere Instanzen gingen – sie zeigen ein Spannungsfeld zwischen vordergründiger Objektivität und gezielter Unterdrückung.

Abstract Eder/Sulzenbacher: Die geschichtswissenschaftliche Erforschung der Verfolgung von gleichgeschlechtlich begehrenden Menschen während der NS-Zeit hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte zu verzeichnen. In dem Vortrag wird ein Überblick über den Forschungsstand zur Homosexualität in der nationalsozialistischen Ideologie und die Verfolgung von homosexuellen Männern und Frauen im Deutschen Reich und insbesondere im heutigen Österreich gegeben. In einem zweiten Teil werden jüngste Ergebnisse der Untersuchung von Wiener Gerichtsakten präsentiert, in denen die konkreten Verfolgungs- und Sanktionierungspraktiken sichtbar werden.

Ausklang bei Buffet und Getränken

Mit Unterstützung der Raiffeisen Bank International

Nähere Informationen zur Vortragsreihe