Digitale Erinnerungslandschaft (DERLA) | Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus - dokumentieren und vermitteln

Ab sofort ist die gemeinsam von ERINNERN:AT, dem Centrum für Jüdische Studien und dem Zentrum für Informationsmodellierung (beide Karl-Franzens-Universität Graz) entwickelte Website www.erinnerungslandschaft.at online. Die Seite richtet sich an historisch-politisch Interessierte ebenso wie an LehrerInnen sowie Jugendliche. Sie verknüpft die Dokumentation von Erinnerungsorten an die Opfer des Nationalsozialismus mit der Vermittlung in Schulen.

DERLA | Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus – Dokumentieren und Vermitteln

www.erinnerungslandschaft.at

 

Die Digitale Erinnerungslandschaft Österreichs (DERLA) ist ein interdisziplinäres Dokumentations- und Vermittlungsprojekt. Es dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen für die Opfer sowie die Orte des Terrors des Nationalsozialismus in Österreich und setzt sich die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Erinnerung an ihn und seine Opfer zum Ziel. In einem ersten Schritt wurden in der Steiermark und in Vorarlberg an die 700 Erinnerungszeichen dokumentiert und historisch beschrieben. Darüber hinaus wurden an die 30 Vermittlungsangebote zur Arbeit mit SchülerInnen entwickelt. Im nächsten Jahr wird DERLA um die Erinnerungszeichen und Vermittlungsangebote von Tirol und Kärnten erweitert werden. Letztlich sollen alle österreichischen Erinnerungszeichen in DERLA dokumentiert werden.

DERLA unterscheidet zwischen manifesten und nicht-manifesten Erinnerungsorten. Unter manifesten Erinnerungsorten werden jene verstanden, die durch Erinnerungszeichen (Denkmäler, Gedenktafeln, u.a.) als Erinnerungsorte in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Nicht-manifeste Erinnerungsorte sind Erinnerungsorte, die bislang über kein öffentlich sichtbares Erinnerungszeichen verfügen, jedoch einen historischen Bezug zu Opfern und/oder dem Terror des Nationalsozialismus und Faschismus aufweisen. Ihnen wird mit DERLA ein virtuelles Zeichen gesetzt.

Jeder Erinnerungsort wird mit Informationen zum historischen Ereignis oder den Personen, an die am Ort erinnert wird, ebenso wie zur Geschichte des Erinnerungszeichens/-ortes selbst versehen. Weiters werden die Erinnerungszeichen/-orte zur besseren Orientierung der NutzerInnen sowie in Bezug auf die Vermittlungsangebote unterschiedlichen Kategorien zugeordnet. Diese Kategorien orientieren sich an der Intention der Stifter und Errichter der Erinnerungszeichen sowie im Fall der nicht-manifesten Erinnerungsorte an den historischen Ereignissen/Erfahrungen, die mit dem jeweiligen Ort verbunden sind.

DERLA besteht aus vier wesentlichen Elementen:

  • Eine interaktive Karte der Erinnerung führt zu den einzelnen Erinnerungsorten und -zeichen und macht deren Geschichte sichtbar. Mittels Filter- und Suchfunktionen können Sie umfangreiche Recherchen durchführen.
  • Im Archiv der Namen werden all jene Menschen, die auf den Erinnerungszeichen genannt und erinnert werden, biografisch vorgestellt. DERLA setzt ihnen ein virtuelles Erinnerungszeichen. Derzeit sind mehr als 1300 Biographien in DERLA erfasst.
  • Im Vermittlungsportal finden sich ortsgebundene und ortungebundene Angebote für die schulische Vermittlungsarbeit. Das historische Lernen mit DERLA kann sowohl vor Ort als auch im Klassenzimmer erfolgen.
  • Die Wege der Erinnerung führen entlang kuratierter Routen in spezifische Themen der Geschichte des Nationalsozialismus und der Erinnerungskultur ein. Sie sind virutelle Ausstellungen zu spezifischen Themen.

DERLA ist ein laufendes Projekt, das auch auf die Mitarbeit und die Rückmeldungen der NutzerInnen von erinnerungslandschaft.at angewiesen ist. Recherchieren Sie in DERLA und arbeiten Sie damit in Ihrer täglichen Vermittlungsarbeit. Melden Sie uns Ihre Eindrücke und Ihr Feedback zurück.

Kontakt:

www.erinnerungslandschaft.at

E-Mail: derla@uni-graz.at