Film und Lernmaterial „Der Passfälscher“

Der am 14. Oktober in den Kinos gestartete Film erzählt die Geschichte des Cioma Schönhaus, der in Berlin während des Zweiten Weltkrieges durch das Fälschen von Pässen zahlreichen Verfolgten zur Flucht verhalf und schließlich selbst fliehen konnte.

Cioma Schönhaus - „Der Passfälscher“

Geschätzte 7.000 Jüdinnen und Juden tauchten während des Krieges in Berlin unter, nur etwa 1.700 überlebten. Mit dem Fälschen von Pässen verhalf der jüdische Grafiker Cioma Schönhaus (1922-2015) ab 1942 zahlreichen Verfolgten zur Flucht. Nachdem die Gestapo 1943 begann, gezielt nach ihm zu fanden, flüchtete er getarnt als Wehrmachtsoldat auf Heimaturlaub mit einem von ihm selbst gefälschten Pass aus Berlin. Mit dem Fahrrad erreichte er die Schweizer Grenze und ließ sich dann in Basel nieder, wo er die Kunstgewerbeschule absolvierte und als Grafiker arbeitete. Cioma Schönhaus verstarb 2015.

Nach dem gleichnamigen autobiografischen Bericht von Schönhaus erzählt die Autorin und Regisseurin Maggie Peren von Nationalsozialismus und Krieg aus Sicht eines jungen Mannes, der in den Untergrund und den Widerstand ging und trotz allem mit Optimismus und Lebensfreude seinen Alltag im nationalsozialistischen Deutschland bestritt.

Material zur vertieften Auseinandersetzung im Unterricht

 

Zum Film ist ein Schulheft entwickelt worden, mit dem u.a. die Themen Nationalsozialismus, Holocaust, Antisemitismus, Widerstand im Unterricht - ab der 9. Schulstufe - behandelt werden können. Anknüpfungspunkte bestehen zu den Fächern Geschichte, Deutsch, Ethik, Religion, Kunst. Die Thematik des Lebens im Krieg und des Widerstands gegen das NS-Regime wird im Film über das Individuum, die authentische, optimistische Figur des Cioma Schönhaus erzählt, der Identifikationscharakter haben kann.

 

„Der Passfälscher“ zeigt durch seine Bildgestaltung und die Ereignisse deutlich, wie aussichtslos und beklemmend die Lage von Cioma Schönhaus war. Doch er erzählt vor allem auch vom Witz eines Mannes, der sich nicht unterkriegen lässt und versucht, sich seine Würde zu bewahren. Indem er sich scheinbar anpasst, indem er in andere Rollen schlüpft, verschafft er sich ungeahnte Freiheiten und führt all jene hinters Licht, die ihn ansonsten so geringschätzen. Der Film erhält dadurch eine überraschende Leichtigkeit, ohne den Ernst der Lage aus den Augen zu verlieren. (Stefan Stiletto im Schulheft „Der Passfälscher“)

 

 

„Der Passfälscher“ erschien 2006 als Taschenbuch im Fischer Verlag. Der Filmladen Filmverleih bringt „Der Passfälscher“ am 14. Oktober 2022 in die österreichischen Kinos.

 

 

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Filmseite des Verleihs: - Link

Kino macht Schule (mit Download Schulmaterial): - Link