Neuerscheinung: „Erinnerungskultur und Holocaust Education im digitalen Wandel. Georeferenzierte Dokumentations-, Erinnerungs- und Vermittlungsprojekte“

Die in den letzten Jahren zugenommene Bedeutung der digitalen Holocaust Education zeigt sich an immer neuen digitalen Vermittlungsangeboten und georeferenzierten Webapplikationen, in denen z.B. Erinnerungsorte auf digitalen Landkarten markiert werden. Die BeiträgerInnen diskutieren diese Entwicklungen kritisch und stellen unterschiedliche Aspekte von digitalen georeferenzierten Dokumentations-, Erinnerungs- und Vermittlungsprojekten vor.

Der Sammelband basiert auf der im September 2021 pandemiebedingt online durchgeführten Tagung „Digital Memory – Digitale – History – Digital Mapping. Transformationen von Erinnerungskulturen und Holocaust-Education“. Die Konferenz war eine Kooperation des Centrums für Jüdische Studien, des Zentrums für Informationsmodellierung (beide Universität Graz), von ERINNERN:AT und dem Institut für das künstlerische Lehramt der Akademie der bildenden Künste Wien. Ziel war es, unmittelbar mit dem Launch von DERLA, der Digitalen Erinnerungslandschaft Österreich (www.erinnerungslandschaft.at), im September 2021 WissenschafterInnen aus unterschiedlichen Disziplinen ebenso wie Institutionen der Gedenk- und Bildungsarbeit zusammenzubringen, um sich sowohl theoretisch als auch exemplarisch anhand von konkreten Projekten über die Transformationen der Erinnerungskultur sowie der Vermittlung im Digitalen Zeitalter auszutauschen. Aus den 30 Tagungsbeiträgen wurden 15 nach Diskussionen mit den HerausgeberInnen überarbeitete Beiträge in diesem Band versammelt. Sie widmen sich grundsätzlichen medienpädagogischen und geschichtsdidaktischen Fragestellungen, stellen konkrete Projekte oder Projektvorhaben vor und befassen sich mit den häufig vernachlässigten Perspektiven der Digital Humanities.

 

Digitale Erinnerungslandschaft Österreich (DERLA)

DERLA dokumentiert österreichische Erinnerungsorte und -zeichen für die Opfer sowie die Orte des Terrors des Nationalsozialismus und verbindet diese Dokumentation mit Fragen des historischen Lernens und der Vermittlung. Damit ist DERLA zugleich Archiv, Lernraum und Erinnerungsort. Durch die Zusammenarbeit von HistorikerInnen, DidaktikerInnen im Feld der historischen Bildung und ExpertInnen der Digital Humanities werden Erinnerungsorte an die Opfer und den Terror des Nationalsozialismus in Österreich ebenso wie die Biografien der auf den Zeichen erinnerten Personen einer vorrangig jugendlichen aber auch politisch-historisch interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Die physischen Erinnerungszeichen und die darauf erinnerten Personen erhalten virtuelle Repräsentationen. Mit eigens entwickelten Vermittlungsangeboten werden die jugendlichen NutzerInnen weiters zur Auseinandersetzung mit den damit verbundenen Ereignissen und Geschichten angeregt.

 

Der von Victoria Kumar, Gerald Lamprecht, Lukas Nievoll, Grit Oelschlegel und Sebastian Stoff herausgegebene Sammelband ist im transcript Verlag in der Reihe Public History – Angewandte Geschichte und als open access Publikation erschienen. Ein Pdf ist downloadbar unter: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6415-7