„Stories that Move“ 2.0 – Weiterentwicklung des Lernmaterials
Das von einer internationalen Projektgruppe unter der Leitung des Anne-Frank-Hauses Amsterdam entwickelte Online-Tool „Stories that Move“ wurde 2017 veröffentlicht. Sieben beteiligte Institutionen aus sieben Ländern waren an der Konzipierung beteiligt und setzen es aktuell um: Niederlande, Deutschland, Slowakei, Ungarn, Polen, Ukraine und Österreich. Im Sommer 2018 wurde das Material mit der renommierten Comenius-EduMedia-Medaille „für exemplarische digitale Bildungsmedien“ ausgezeichnet. Seit 2021 ist mit der Universität Barcelona ein weiterer Projektpartner an Bord, mit dessen Beteiligung nun auch eine spanische Version des Online-Tools entwickelt wurde.
Lernmodule und Videos mit Jugendlichen
Die mehrsprachige, interaktive, kostenlose Website bietet fünf Lernmodule, mit denen sich junge Menschen zu den Auswirkungen von Antisemitismus, Rassismus und anderen Diskriminierungsformen auseinandersetzen können. Basis der Lernmaterialien sind kurze Videos, in denen Jugendliche über ihren Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung berichten, darunter sind auch Video-Interviews mit Jugendlichen aus Österreich. „Sehen und gesehen werden“ bietet eine Auseinandersetzung mit vielfältigen Identitäten, „Diskriminierung begegnen“ zeigt, wie Vorurteile und Diskriminierung funktionieren, „Lebensgeschichten entdecken“ legt Kontinuitäten und Brüche in der Geschichte von Diskriminierung dar, „Medien kritisch nutzen“ beschäftigt sich mit Propaganda und Hassrede, „Aktiv werden“ präsentiert Beispiele von Jugendprojekten in ganz Europa. Die Online-Toolbox „Stories that Move“ soll SchülerInnen dazu anregen, sich mit den Themen Vielfalt und Diskriminierung kritisch auseinanderzusetzen sowie ihre eigenen Positionen und Entscheidungsmöglichkeiten zu reflektieren. Sie ist sofort im Unterricht einsetzbar und eignet sich sowohl in der Präsenz- als auch in der Fernlehre. Claudia Jank ist Lehrerin an einer österreichischen Berufsschule und arbeitet seit Jahren mit „Stories that Move“ im Unterricht.
Stimmen von Lehrpersonen
Lehrende berichten, dass sie sich „besser ausgerüstet fühlen, um die schwierigen, aber nötigen Diskussionen über Diskriminierung mit ihren Klassen zu führen“ und dass ihre SchülerInnen „eine bessere Vorstellung davon haben, wie Vorurteile die Gefühle anderer Menschen beeinflussen“.
„Aufgrund von wiederkehrenden diskriminierenden Äußerungen von Jugendlichen in meinem Unterricht war ich auf der Suche nach geeigneten Wegen und Unterrichtsmaterialen, um diesen Aussprüchen entgegenzutreten und vor allem eine nachhaltige Veränderung bei meinen Lernenden zu bewirken. Die Geschichten und Biographien mit denen „Stories that Move“ arbeitet, haben meine Jugendlichen mitunter sehr beeindruckt und ich habe äußerst berührende Momente und intensive Diskussionen mit meinen Schülerinnen und Schülern erlebt.“
Weiterentwicklung und Verbreitung 2021 bis 2023
Die mehrsprachige Toolbox hat inzwischen mehr als 5.000 PädagogInnen und 250.000 SchülerInnen in ganz Europa erreicht und wird in den nächsten drei Jahren weiterentwickelt, um noch mehr Lehrpersonen und Jugendliche zu erreichen. Im Rahmen einer Förderung des EU-Programms Erasmus+, der EVZ und einer Crowdfunding Kampagne werden umfassende Schritte zur Verbreitung des Lernmaterials gesetzt, darunter zahlreiche Workshops, Webinare und Fortbildungen an den Pädagogischen Hochschulen zum Einsatz von „Stories that Move“ im Unterricht. Außerdem wurde mit neuen PartnerInnen in Spanien eine spanische Version erarbeitet: https://www.storiesthatmove.org/es/
Gemeinsam mit eTwinning bietet _erinnern.at_ im April 2021 ein „Stories that Move“ Webinar an. Infos zu allen Terminen und Fortbildungen auf unserer Website sowie auf der Facebook-Page von „Stories that Move“.