Bericht vom ZeitzeugInnen-Seminar 2017 – „Generationen im Gespräch“
Ziel des Seminars war es auch diesmal, einen Rahmen zu schaffen, der eine „echte“ Begegnung zwischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und Lehrenden bzw. Lehramtsstudierenden ermöglicht. Im Zentrum der Veranstaltung standen demnach das Erzählen und Zuhören, die Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Sie berichteten in kleinen, moderierten Gesprächsrunden ("Erzählcafés") aus ihrem Leben.
In der Abendeinheit las der Autor Erich Hackl aus seinem aktuellen Buchprojekt mit der Überlebensgeschichte von Lucia Heilman und ihrem Retter. Heilman wurde 1929 in Wien in eine jüdische Familie geboren. Sie überlebte zusammen mit ihrer Mutter als eine der wenigen in einem Versteck in Wien, das Reinhold Duschka, der Bergkamerad ihres Vaters, in seiner Werkstätte im 6. Wiener Gemeindebezirk gebaut hatte. Nach dem Krieg studierte Lucia Heilman Medizin an der Universität Wien. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und zwei Enkelkindern in Wien.
Mit pädagogischen Fragestellungen zur Begegnung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und Jugendlichen befasste sich ein eigener Teil des Seminars. Die Journalistin und Autorin Katarina Bader berichtete in ihrem Vortrag „Wie ZeitzeugInnen erzählen“ über ihre Erfahrungen mit ZeitzeugInnen. Anschließend wurde Baders Buch „Jureks Erben“, über ihre Freundschaft mit dem polnischen Auschwitz-Überlebenden Jurek Hronowski, besprochen.
Im Rahmen des ZeitzeugInnen-Programms des BMB können ZeitzeugInnen nach wie vor an Schulen eingeladen werden.
Audiomitschnitte
Eröffnung des Seminars von Dr. Maria Ecker-Angerer und Keynote von Erich Hackl über Literatur und Holocaust - Audiomitschnitt
Erich Hackl und Lucia Heilmann: Erich Hackel liest aus seinem Buchprojekt über Lucia Heilmanns Retter Reinhold Duschka. Duschka, ein Kunsthandwerker und Freund ihres Vaters, versteckt Lucia Heilmann und ihre Mutter in seiner Werkstätte, wo sie drei lange Jahre bleiben. - Audiomitschnitt
Die Journalistin und Autorin Katarina Bader über ihr Buch „Jureks Erben“ und über ZeitzeugInnenschaft – Audiomitschnitt
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