Ausstellung & Vermittlungsangebot 2021: Letzte Orte vor der Deportation
Die Ausstellung und das Vermittlungsangebot wurden bis Mai 2021 gezeigt.
Kleine Sperlgasse 2a, Castellezgasse 35, Malzgasse 7 und 16 – diese Adressen in Wien-Leopoldstadt sind im kollektiven Gedächtnis praktisch nicht präsent. In der Topographie der Shoah von Wien und Österreich sind das jedoch zentrale Orte.
Hier haben sich in den Jahren 1941/42 vier Sammellager befunden, in denen Jüdinnen und Juden vor der Deportation interniert wurden. Von hier wurden Gruppen von je 1.000 Menschen in Lastwagen zum Aspangbahnhof gebracht. Von Februar 1941 bis Oktober 1942 gingen insgesamt 45 Deportationszüge in Ghettos und Vernichtungslager. Der Großteil der mehr als 66.000 österreichischen Shoah-Opfer wurde von den vier Sammellagern aus in den Tod geschickt. Der Weg in die Vernichtung begann mitten in der Stadt.
Die Ausstellung zeigte Interviews mit den letzten ZeitzeugInnen dieser Orte und die wenigen Quellen, die Einblick in die Vorgänge in den Sammellagern geben. Die Ausstellung wurde 2016 und 2017 in der Krypta am Heldenplatz gezeigt, der neue Ausstellungsstandort befand sich in unmittelbarer Nähe zum Erinnerungsort Kleine Sperlgasse 2a. Der Ausstellungsrundgang führte SchülerInnen zu diesem ehemaligen Sammellager und ermöglichte es SchülerInnen einen unmittelbaren Bezug zu den historischen Orten der Ausstellung herzustellen.