Ausstellung: Kehrseite der Medaille - Die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen 1936
Vor 75 Jahren, vom 6. bis 16. Februar 1936, fanden in Garmisch-Partenkirchen die IV. Olympischen Winterspiele statt. Die Faszination, die von den Wintersportarten schon damals ausging, nutzte die nationalsozialistische Diktatur für sich und ihre Ziele.
Es sind diese beiden Seiten der Olympischen Winterspiele 1936 - die sportliche, organisatorische Faszination der Spiele und deren Funktion als Deckmantel für eine brutale Diktatur -, die in der Ausstellung an Kontur gewinnen. Die „braune Diktatur" bediente sich des Sports zu Propagandazwecken. Die Unterdrückung der politischen Gegner, die Drangsalierungen, Demütigungen und Entrechtungen der deutschen Juden - Vorstufen auf dem Weg zum Holocaust - gingen ebenso weiter, wie die hinter der sportlichen Kulisse vorangetriebene Aufrüstung und Militarisierung der deutschen Gesellschaft. Eine nahezu perfekte Organisation, Logistik und Wettkampfgestaltung, eine Fülle von neuen Bauten und aufwendigen Wettkampfstätten taten das ihre, um das Bild eines friedlichen Deutschlands zu illustrieren. - link
Ausstellungsort: Kurhaus im Michael Ende Kurpark (WM-Park)
Datum: 16. Februar bis 1. Mai 2011
Öffnungszeiten: 11 Uhr bis 18 Uhr
„Damals wurde aus Winterspielen erstmals eine Großveranstaltung“, sagt Schwarzmüller, Mitorganisator der Ausstellung „Die Kehrseite der Spiele“, die vom 15. Februar an im Ort der Spiele deren politische Geschichte darstellt. „Lange wurde alles überdeckt vom Strahlenkranz der Olympischen Spiele.“ Der Erfolg war so groß, dass das IOC noch 1939, als es keine Illusionen mehr über das wahre Gesicht des NS-Staates geben konnte, die Veranstaltung für 1940 abermals nach Garmisch-Partenkirchen vergab. Allerdings brach "Großdeutschland" den 2. Weltkrieg vom Zaun... - link
Schi Heil! Garmisch-Partenkirchen und seine Geschichte (Kleine Zeitung, 4.2.2011): - link
Olympische Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen. Im Auftrage des Reichssportfuhrers hergestellt von der AGFA I.G.Farbenindustrie - link