Achten Sie darauf, geeignete schriftliche und visuelle Materialien zu verwenden und setzen Sie keine schrecklichen Bilder als Mittel ein, um Ihre Schüler/innen für das Studium des Holocaust zu interessieren.

Der bewusste Einsatz schrecklicher Bilder des Mordes und der Ermordeten um zu schockieren und zu erschrecken, würdigt die Opfer herab und ist zugleich gefühllos gegenüber den Schüler/innen. Achtung vor den Opfern des Holocaust und Rücksicht auf die ihnen anvertrauten Schüler/innen gebieten ein sensibles Vorgehen und gründliches Nachdenken darüber, welches Material geeignet ist. Lehrer/innen, die viel Zeit damit verbracht haben, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Schüler/innen aufzubauen, riskieren, dass dieses Vertrauen erschüttert wird, wenn sie sie den schrecklichsten und verstörendsten Bildern aussetzen. Gerade dieses Material kann jene Anspannung und Verlegenheit verursachen, die im Unterricht zu unangemessenem Verhalten führen.

Der Holocaust kann eindringlich dargestellt werden, ohne Fotografien von Bergen nackter Leichen einzusetzen. Außerdem kann die übermäßige Verwendung derartiger Bilder schädlich sein. Schock und Abwehr führen zu keiner wertvollen Lernerfahrung. Solches Vorgehen kann stattdessen sogar einen entmenschlichenden Effekt haben und das Bild von Juden als bloßen Opfern verstärken.

Lehrer/innen sollten solch schreckliche Fotografien nur einsetzen, wenn das für die Schüler/innen einen klaren pädagogischen Nutzen hat.

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