"Die Frau in Gold" - Klimt-Restitution als Histotainement

Ein Spielfilm, der es mit der historischen Wahrheit nicht so genau nimmt, mit der Restitution von NS-Raubkunst Unterhaltung produziert und eine ehemalige Unterrichtsministerin in eine Hollywood-Produktion bringt.

Monica Strauss: Gute Amerikaner, Böse Österreicher.
(tachles, Das jüdische Wochenmagazin, Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 2015)

 

Monika Strauss bringt es in ihrer Rezension für das in der Schweiz erscheinende jüdische Wochenmagazin "tachles" auf den Punkt: "Der Film reduziert die komplexe Geschichte von zwei Porträts und drei Landschaften des Malers Gustav Klimat auf übersichtliche Handlungsstränge." Nämlich auf die Beziehungsgeschichte der Bloch-Bauer Erbin Maria Altmann und ihres Anwalts Randy Schoenberg und den "Konflikt ohne Grauzonen zwischen guten Amerikanern und üblen Österreichern".

Empörend findet die Rezensentin die Darstellung des Standard-Journalisten Hubertus Czernin, dessen Recherchen und Reportagen ganz wesentlich für diesen Restitutionsfall sowie für die sich seit damals entwickelnde österreichische Restitutionsgesetzgebung und -praxis waren. Sein Beitrag unterschlägt der Film, und er unterstellt Czernin zudem fälschlicherweise, er habe durch sein Engagement nur die NS-Verstrickung seines Vaters kompensieren wollen.

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Olga Kronsteiner auf "derStandard.at" schlägt in dieselbe Kerbe: "Mit der Wahrheit muss man es in Hollywood nicht allzu genau nehmen." Auch sie empört die Rolle, die Hubertus Czernin zugeschrieben wird.

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Und Elisabeth Gehrer?

Sie wird von Olivia Shilhavy gespielt... und ihr Handeln wird von Monica Strauss als wesentlich und mutig eingeschätzt.

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