Unterrichtseinheiten zur Geschichte und Funktion des Konzentrationslagers Mauthausen
Zwischen 1938 und 1945 waren etwa 190.000 Menschen aus mehr als 40 Nationen in den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen oder in einem der Außenlager inhaftiert. Mindestens 90.000 Personen wurden getötet. In der schulischen Auseinandersetzung mit den Themen Nationalsozialismus und Holocaust zeigt die Beschäftigung mit dem KZ Mauthausen nicht nur die Trageweite der NS-Verbrechen – auch die Beteiligung Österreichs daran wird mit diesem größten ehemaligen Lagerkomplex auf österreichischem Boden bewusst. Dabei bietet die Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebensgeschichten, die mit dem Ort und dem ehemaligen Lager verknüpft sind, die Möglichkeit, die verschiedensten Rollen, Situationen und etwaige Handlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Die hier vorgestellten Unterrichtseinheiten und Angebote wurden so gewählt, dass sie auch ohne den Besuch an der Gedenkstätte in den Unterricht integriert werden können – sollte jedoch die Möglichkeit zur Durchführung einer Fahrt an die Gedenkstätte bestehen, lässt sich diese mit den folgenden Angeboten pädagogisch wertvoll begleiten. Die Materialien eignen sich für verschiedene Lernsettings – besonders auch für den Einsatz im Distance Learning werden im Folgenden einige digitale Lernressourcen vorgestellt.
Unterrichtseinheit über das Konzentrationslager Mauthausen
Eine Unterrichtseinheit (50 Minuten) zum KZ Mauthausen, mit der LehrerInnen, die Geschichte des Konzentrationslagers unabhängig von einem Besuch des Gedenkstätte behandeln können. Ebenso kann die Einheit zur Vorbereitung auf eine anschließende Fahrt an die Gedenkstätte zum Einsatz kommen.
Sie ist geeignet für 13-/14-Jährige (8. Schulstufe) und behandelt unterstützt durch verschiedene Medien die Realität, Rollen und Handlungsmöglichkeiten von Opfern, Tätern sowie Zuschauende und geht mit dem Steinbruch und der „Todesstiege“ auf zentrale Orte am Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers ein (Zeichnung: Walter Fröhlich).
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IWalk „Mauthausen Memorial. Spuren eines Verbrechens“
Mithilfe der IWalk App führt die virtuelle Tour über das Gelände der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und ist vor Ort sowie auch von zuhause oder dem Klassenzimmer aus nutzbar. Für den Einsatz im Unterricht stehen außerdem didaktische Hinweise für Lehrkräfte bereit.
Ausgangspunkt jeder der sechs Stationen ist ein unscheinbares Relikt an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Video-Interviews mit ZeitzeugInnen sowie Bildquellen knüpfen an die Objekte an und eröffnen einen Blick in die Vergangenheit. Abgesehen von allgemeinem Wissen zum Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg ist kein Vorwissen für die Absolvierung des ca. einstündigen IWalks nötig.
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Videointerviews mit Überlebenden des KZ Mauthauen auf der Online-Plattform weiter_erzählen
Auf der Plattform weiter_erzählen sind einige Videointerviews aus dem „Mauthausen Survivors Documentation Project“ (MSDP) zu finden. Es handelt sich mehrheitlich um Audiodokumente, etwa zehn Prozent sind Videos. Der Fokus liegt auf den individuellen Lebensläufen der ehemaligen Häftlinge und auf deren Erinnerungs- und Erzählweisen. Ebenfalls wird auf ihre Biografien nach der Befreiung und in der Emigration eingegangen: Link
Digitales Bildungsangebot der KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Videos und Arbeitsblätter
Während der Pandemie musste der BesucherInnenbetrieb an der Gedenkstätte einstellt werden. Das Team der KZ-Gedenkstätte produzierte deshalb Videos und digitale Vermittlungsangebote – von zu Hause aus. Die Kurzvideos zu konkreten Orten und zu Themen, die in Verbindung mit den ehemaligen Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen stehen, wurden mit einem Arbeitsblatt ergänzt, das weiterführende Fragestellungen behandelt und zum Recherchieren und Nachdenken animieren soll: Link
Digitales Bildungsangebot der KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Objekte erzählen Geschichte(n)
In kurzen Videosequenzen werden ausgewählte Objekte und Artefakte aus Ausstellungen, dem Depot und Sammlungen näher vorgestellt. Anhand dieser Objekte sollen Geschichten erzählt und der Alltag der Häftlinge aus mehreren Blickwinkeln anschaulich gemacht werden: Link
Anna Hackl - Sie waren meine Brüder (Mühlviertler Menschenhatz: Video und Reflexionsfragen für den Unterricht)
Die Bildungsabteilung der Arbeiterkammer Oberösterreich hat im Rahmen des Hermann-Langbein-Symposiums 2021 ein Interview zur „Mühlviertler Hasenjagd“ gefilmt (knapp 26 Minuten). Befragt wurde Anna Hackl von SchülerInnen: Link
„Anstoß Gruber ...auf den Spuren eines Unbequemen“ Unterrichtsmaterialien zu Johann Gruber
Unterrichtsmaterialien für die Unter- und die Oberstufe beleuchten das Leben und Wirken des oberösterreichischen Priesters Johann Gruber. Er rettete im KZ Gusen vielen Mithäftlingen das Leben, bevor er 1944 von der SS ermordet wurde: Link
„...und alle Toten starben friedlich...“ - Unterrichtsvorschläge zum Oratorium
Das Oratorium „...und alle Toten starben friedlich...“ von Wolfgang R. Kubizek (Musik) und Vladimir Vertlib (Text) handelt von einer jungen Frau, die einen Weg sucht, mit der Geschichte des Massenmordes in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern umzugehen: Link
Unterrichtsvorschläge zum Thema „Der Todesmarsch von Mauthausen nach Gunskirchen 1945“
Studierende der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich haben im Rahmen einer Lehrveranstaltung bei Egbert Bernauer vielfältige Unterrichtsvorschläge zum Thema erstellt: Link
Anregungen für Unterrichtseinheiten zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 5. Mai
In Zusammenhang mit der Erinnerung an die Befreiung des KZ Mauthausen am 5. Mai 1945 gilt es, nicht nur das historische Bewusstsein zu schärfen, sondern gegenwärtige antidemokratische, rassistische und gewaltbereite Strömungen zu hinterfragen. (Printquelle: Erinnerungskulturen, herausgegeben vom Forum Politische Bildung, Informationen zur Politischen Bildung, Bd. 32, Innsbruck - Wien - Bozen 2010, S. 43 – 56): Link
Unterrichtsvorschlag: Gedenken an den Todesmarsch von Mauthausen nach Gunskirchen
Neben den geschichtlichen Hintergründen zum Thema Todesmärsche in Oberösterreich stellt diese Ausarbeitung ein Vermittlungskonzepts inklusive Unterrichtseinheit für den Geschichteunterricht vor. Ebenso behandelt wird die Verbindung der Unterrichtseinheit mit einer Exkursion nach Gunskirchen zur Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ-Außenlagers sowie dem „Walk of Solidarity“ (Seminararbeit Lehramt Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung): Link
Interview mit Anna Bergman
Das Interview mit Anna Bergman wurde im Rahmen des Mauthausen Survivors Documentation Project geführt. Neben den Fragen, die zur Auseinandersetzung mit dem Interview selbst anregen sollen, wird das Video mit kontextualisierendem Material sowie Hinweisen für die weiterführende Beschäftigung ergänzt: Link
Iakovos Kambanellis erzählt
Die von der KZ-Gedenkstätte Mauthausen erstellten didaktischen Materialien bieten zu einem Kapitel aus Iakovos Kambanellis‘ Erinnerungsbericht „Die Freiheit kam im Mai", Arbeitsanregungen sowie weiterführende Text- und Bilddokumente. Die Schülerinnen und Schüler sollen in selbständiger (Gruppen-)Arbeit eigene Überlegungen und Fragestellungen entwickeln, die sie in den Rundgang an der Gedenkstätte oder in die Nachbereitung einbringen können: Link