Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher: Buchvorstellung mit Wolf Kaiser zu »Der papierene Freund«

In Zeiten, in denen persönliche Begegnungen mit Menschen, die den Holocaust überlebt haben, immer seltener werden, sind Quellen, die unmittelbar und aus persönlicher Perspektive vom Holocaust zeugen, umso wichtiger. Mit der Anthologie Der papierene Freund. Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher (Berlin: Metropol Verlag, 2022) hat Wolf Kaiser Aufzeichnungen und Tagebücher von 30 jüdischen Kindern und Jugendlichen aus ganz unterschiedlichen europäischen Staaten herausgegeben. Im ersten Teil der Fortbildung stellt er das Buch vor und erläutert die Überlieferung und die Besonderheiten der darin aufgenommenen, bisher nicht in deutscher Sprache zugänglichen Tagebücher. Sie sind in West-, Mittel- und Osteuropa auf der Flucht, im Versteck, in Ghettos und Lagern geschrieben worden. In diesen Tagebüchern haben jüdische Kinder und Jugendliche ihre Hoffnungen und ihre Verzweiflung festgehalten; sie bezeugen aber auch ihren Lebenswillen, den Mut und die Tatkraft, die sie der tödlichen Bedrohung entgegensetzten. In einer anschließenden virtuellen Workshop-Phase werden ausgewählte Auszüge aus der Edition vorgestellt, die den Teilnehmenden zuvor zugehen, und es wird diskutiert, wie sie in der schulischen wie außerschulischen pädagogischen Arbeit eingesetzt werden können.

Referent
Dr. Wolf Kaiser, Lehrer und Historiker, bis 2015 Leiter der Bildungsabteilung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz.

Moderation
Dr. Martin Liepach, Nadine Docktor, pädagogische Mitarbeiter des Fritz Bauer Instituts

Teilnahme 

Die Veranstaltung findet über die Online-Plattform Zoom statt. Sie ist von der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditiert unter der Nummer 02308114.
Nach der Anmeldung bekommen Sie den entsprechenden Zoom-Link zugesandt. 
Anmeldung an: anmeldung@fritz-bauer-institut.de