Holocaust Education-Institut _erinnern.at_ wird ab 2022 Teil der Bildungsagentur OeAD
Mit 2022 wird das österreichische Holocaust Education Institut _erinnern.at_ in die OeAD-GmbH integriert. Ab sofort startet der Integrationsprozess. Der Verein _erinnern.at_ unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) den Unterricht über Nationalsozialismus und Holocaust und das Lernen gegen Antisemitismus mit Seminaren und Unterrichtsmaterialien. Als Netzwerk-Organisation ist _erinnern.at_ in allen österreichischen Bundesländern aktiv und in nationale sowie internationale Kooperationen eingebunden. Der OeAD ist Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung.
Bildungsminister Heinz Faßmann sagt: „Die Erinnerungskultur in Österreich und insbesondere im Bildungswesen hat in den letzten 20 Jahren eine beachtliche Intensivierung und Professionalisierung erfahren. Mit der Gründung seines eigenen Holocaust Education Instituts _erinnern.at_ hat das BMBWF dafür gesorgt, dass dem Bemühen Österreichs um eine adäquate, zeitgemäße und ehrliche schulische und gesellschaftspolitische Vermittlung der Geschichte von Nationalsozialismus und Holocaust hohe internationale Anerkennung gezollt wird. Diese Arbeitsform abzusichern und weiterzuentwickeln hat Eingang in das Regierungsprogramm 2020–2024 gefunden. Ich freue mich, dass dies mit der Überführung von _erinnern.at_ in die OeAD GmbH nun gewährleistet ist.“
Martina Maschke und Manfred Wirtitsch, Obleute des Vereins _erinnern.at_sind vom Mehrwert der Integration überzeugt: „Es ist von enormer Wichtigkeit, dass wir Holocaust Education in der Bildung stark verankern, damit zukünftige Generationen nicht vergessen. Mit der Integration des Vereins in den OeAD sind seine Tätigkeiten nachhaltig abgesichert. Mehr noch: im Rahmen der größeren Organisation OeAD können Schnittstellen zu anderen Bildungsfeldern positiv genutzt werden“.
„Die OeAD-Programme vernetzen Menschen und Institutionen aus Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur. An dieser Schnittstelle treffen sich die Aufgaben und Expertise von OeAD mit jener von _erinnern.at_. Gemeinsam möchten wir die Arbeit für die nationale und internationale Erinnerungskultur weiter vorantreiben und für die nächsten Generationen sichern“, hebt OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice hervor.
Werner Dreier, Gründungsgeschäftsführer von _erinnern.at_, betont: „Nach einem Übergangsjahr wird _erinnern.at_ ab 2022 ein eigener Bereich des OeAD werden. Damit kommt ein mehr als zehnjähriger Institutionsentwicklungsprozess zum Abschluss, in welchem verschiedene Möglichkeiten zur langfristigen Absicherung und Planungssicherheit der Arbeit von _erinnern.at_ eingehend diskutiert und geprüft wurden.“
Für _erinnern.at_ bedeutet die Eingliederung in den OeAD eine gesicherte Grundlage, um die erfolgreiche Arbeit weiterzuführen. Der OeAD gewinnt mit der Expertise von _erinnern.at_ neue Zugänge für die Vermittlung von Erinnerungskultur und wird sich für die nachhaltige Weiterentwicklung dieser Arbeit einsetzen. Gemeinsam wird das wichtige Thema der Holocaust-Education an eine breite Zielgruppe herangetragen: „Durch die Zusammenführung der Expertise, Themen und Aufgaben der Holocaust-Bildung entsteht ein Mehrwert, der über die Gruppe der Lehrpersonen hinaus vielen Menschen in Österreich zugutekommt“, sind die beiden Geschäftsführer Calice und Dreier überzeugt.
Barbara Weitgruber, Forschungs-Sektionschefin im BMBWF, ergänzt: „Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützt die Eingliederung von _erinnern.at_ in die bundeseigene Bildungsagentur OeAD. Gleichzeitig ist es wichtig, dass durch den wissenschaftlichen Beirat von _erinnern.at_ eine unabhängige Perspektive stark eingebunden bleibt“, so Weitgruber.
Über _erinnern.at_
_erinnern.at_ wurde 2000 gegründet und ist seit 2009 ein Verein des BMBWF mit Geschäftssitz in Bregenz. 2019 erreichte _erinnern.at_ mehr als 1700 Lehrer/innen durch Fortbildungen und 7700 Jugendliche durch Zeitzeug/innen Gespräche. _erinnern.at_ ist in zahlreiche nationale und internationale Kooperationen eingebunden, u. a. mit der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem oder der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).
Die Netzwerke in den Bundesländern bleiben wie auch der Standort Bregenz bestehen. Die Geschäftsführung des Vereins wechselt als Bereichsleitung in den OeAD. Der international besetzte wissenschaftliche Beirat von _erinnern.at_ bleibt und wird den Übergangsprozess begleiten.
Über den OeAD
Der OeAD fördert und vernetzt mit seinen Programmen Menschen und Institutionen aus Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur. Als Agentur der Republik Österreich leistet der OeAD damit einen Beitrag zur inklusiven, gleichberechtigten und hochwertigen Bildung. Als wichtigste Instrumente dienen der Agentur der europäische und internationale Austausch sowie die grenzüberschreitende Mobilität. So ist der OeAD als nationale Agentur unter anderem für die Umsetzung von „Erasmus+ Bildung“ in Österreich verantwortlich. Ebenso hat die Projektarbeit – insbesondere mit Schulen – einen hohen Stellenwert.
Rückfragehinweise:
Ursula Hilmar
presse@oead.at
Jennifer Barton
jennifer.barton@erinnern.at
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