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Zeitzeuge Paul Schaffer verstorben

Der Auschwitz-Überlebende ist im August 2020 im 96. Lebensjahr in Paris verstorben. Viele SchülerInnen kennen seine Lebensgeschichte aus der Lern-App „Fliehen vor dem Holocaust. Meine Begegnung mit Geflüchteten“.

Projekte und Initiativen zum NS-Gedenken in Wien

Hier präsentieren wir Institutionen, Projekte, Vereine und Initiativen aus Wien, die sich auf unterschiedliche Weise mit Nationalsozialismus und Holocaust auseinandersetzen, die historisch-politische Bildung betreiben oder sich mit Gedenken und Erinnerungspolitik beschäftigen. Die Sammlung wird ständig erweitert - sollten Sie Vorschläge haben wenden Sie sich bitte an peter.larndorfer@erinnern.at

ABGESAGT: Zentrales Seminar: "Unter Zwang arbeiten" – Nationalsozialistische Zwangsarbeit in Landwirtschaft und Rüstungsindustrie

Das Zentrale Seminar ist die größte LehrerInnenfortbildung zum Thema Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus in Österreich. Aufgrund der epidemiologischen Lage kann das Zentrale Seminar, das zunächst auf den Frühsommer 2021 verschoben wurde, auch heuer nicht wie ursprünglich geplant nachgeholt werden. Um dennoch Fortbildung und Austausch zum Thema Zwangsarbeit mit den zentralen Inhalten des geplanten Seminarprogramms zu ermöglichen, lädt ERINNERN:AT zu einem Webinar am 24. Juni.

Vertrieben Erinnerungen burgenländischer Juden und Jüdinnen

Von: TSCHÖGL, Gert / TOBLER, Barbara / LANG, Alfred (Hg.) »Es ist nicht eine wirkliche Liebe zu Österreich, aber es ist etwas, woher ich komme. Und ich habe mir auch Argentinien nicht gewählt, ich habe nirgends anders Eintritt bekommen«, beschreibt eine alte jüdische Burgenländerin ihre heutige Gefühlslage. Die Burgenländische Forschungsgesellschaft hat hier die Lebensgeschichten mehrerer 1938 vertriebener jüdischer BurgenländerInnen aufgezeichnet. In Interviews schildern die in Argentinien, Uruguay, USA, Israel, England, Österreich usw. Lebenden ihre Kindheit im Burgenland und die Tage der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Sie erzählen von ihrer Flucht ins rettende Ausland, dem dortigen schwierigen Neubeginn sowie ihr jetziges Verhältnis und ihre Gefühle gegenüber Österreich und dem Burgenland. Historische Familienfotos über das Leben jüdischer BurgenländerInnen vor 1938 und ihre Emigration ergänzen die Texte. Ein einführender Artikel zur Geschichte jüdischer Kultur im Burgenland sowie ein Beitrag zu neuesten Forschungsergebnissen der Ereignisse von 1938 – z. B. die Enteignungen burgenländischer Juden und Jüdinnen - vervollständigen den Band.

Der Fall Karl Horvath

Von Wolfgang Freitag Ein Loipersdorfer ›Zigeuner‹ vor dem Linzer Volksgericht Das Schicksal des aus Loipersdorf, Burgenland, gebürtigen Roms Karl Horvath reflektiert nicht nur viele der Verwerfungen in den ersten Jahrzehnten nach dem Untergang der Habsburgermonarchie, sondern auch die Kontinuität der Verfolgung und Kriminalisierung, der die Volksgruppe der ¬Roma in jenen Tagen ausgesetzt war – und gerade dieser Tage von Neuem ausgesetzt ist. 1939 als »Asozialer« nach Dachau deportiert, 1945 aus dem KZ Mauthausen/Gusen befreit, 1946 als vermeintlicher Kriegsverbrecher angeklagt, 1948 vom Linzer Volksgericht verurteilt, 1952 in einer Wiederaufnahme des Verfahrens freigesprochen, doch gezeichnet für den Rest seines – kurzen – Lebens. Horvaths Kampf um Rehabilitierung, sein anschließendes Ringen um Entschädigung wie die Erinnerungen an ihn in einer Familie, in der er nach seinem Freispruch und bis zu seinem Tod 1971 Aufnahme fand, vervollständigen ein Lebensbild, das singuläre Einblicke in die Welt der unmittelbaren Nachkriegsjahre bietet und gleichzeitig paradigmatisch für Österreichs 20. Jahrhundert stehen kann.